Maibäume im Landkreis Ebersberg:Zitterpartie

Maibäume im Landkreis Ebersberg: Am Sonntag werden vielerorts wieder Maibäume aufgestellt, aufgrund der schlechten Wetterprognose wurden einige Veranstaltungen aber auch verlegt.

Am Sonntag werden vielerorts wieder Maibäume aufgestellt, aufgrund der schlechten Wetterprognose wurden einige Veranstaltungen aber auch verlegt.

(Foto: Christian Endt)

Wegen des angekündigten schlechten Wetters haben einige Veranstalter schon umgeplant, andere überlegen noch

Der 1. Mai gilt vielen als Tag, an dem im Ort oder in der Nachbargemeinde gemütlich gegessen und getrunken wird, im besten Falle bei Sonnenschein. Weniger bekannt ist, dass hinter dem ganzen Brauch viel Arbeit steckt. Von der Auswahl des Baums, über dessen Bearbeitung, bis hin zur Organisation des Festes. Das Wetter hat einigen Veranstaltern schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Bruck und Baiern wurden die Festlichkeiten auf einen anderen Tag verlegt. In Straußdorf wurde am Freitagabend noch diskutiert, ob am 1. Mai aufgestellt wird.

Der 35 Meter lange Plieninger Baum ist schon am 20. Dezember gefällt worden, und lagerte danach in Zorneding, erzählt der Vorstand des Plieninger Burschenvereins Fritzi Weindl. Am 2. April wurde er dann, begleitet von den Feuerwehren Pliening und Gelting, sowie der Geltinger Blaskapelle, eingeholt. In den vergangenen Tagen ist der Baum dann bemalt und mit seinen Schildern versehen worden, erklärte Weindl. Um den Baum nicht gleich wieder abgeben zu müssen, hatten sie eine "schöne Wachhütte" bei der Metzgerei Holzner aufgestellt. Neben den 30 aktiven Mitgliedern wurde der Baum auch für jeweils eine Nacht von den Barmädels, dem Väterstammtisch und dem Dirndlverein d'wuid'n Bix'n bewacht. Genützt hat die Bewacherei dann aber nichts, der Baum wurde prompt vom Burschenverein Finsing gestohlen. Was mittlerweile schon so etwas wie Tradition zu sein scheint: Bereits 2011 machten sich die Finsinger schon einmal mit dem Plieninger Baum aus dem Staub.

In Oberndorf dagegen, waren heuer neue Diebe am Werk: "Vor fünf Jahren hat die Steinhöringer Feuerwehr den Maibaum gestohlen", erklärte Michael Wisneth, erster Vorstand des Burschenvereins, in diesem Jahr schlugen dann die Forstinniger Burschen zu.

In Straußdorf wurde dieses Jahr der Baum vom Burschenverein Landsham geklaut, berichtete Leonhard Stadler, erster Vorstand des Veteranenvereins. Versucht haben es laut Stadler aber auch andere: "Die Diebesgruppen bestanden meist aus circa 50 Mann." Den meisten konnten die Maibaumwachen einen Strich durch die Rechnung machen - aber eben nicht allen. Der Veteranenverein Straußdorf stellt dieses Jahr zusammen mit der Feuerwehr und dem Trachtenverein aus dem Ort den 35 Meter langen Baum auf. Dieser wurde von Swantje Schlederer von der Brauerei Wildbräu-Grandauer gestiftet.

Den Brucker Burschen wurde ihr Baum, der aus dem Brucker Holz von Andreas Schuler stammt, nicht gestohlen, obwohl "ein Verein zum Schauen schon da war", berichtete deren erster Vorstand Markus Dengl. Vor vier Jahren sei er ihnen auch schon nicht gestohlen worden. Damals kamen am 1. Mai 1200 Leute nach Bruck, da "dieses Jahr in der Gegend mehrere Bäume aufgestellt werden", rechnete Dengl für dieses Jahr nur mit 600 bis 800. Für die 50 aktiven Mitglieder des Vereins stellt das Aufstellen laut ihrem Vorstand kein Problem dar.

Bei den Feierlichkeiten muss auch rechtlich Einiges beachtet werden. Unter anderem "muss eine Baugenehmigung beantragt und der Jugendschutz miteingebunden werden", erklärte Ingrid Ruch, erste Schützenmeisterin der Schützengesellschaft Buch. Diese organisiert mit der Feuerwehr und dem Dorferneuerungsverein die Festlichkeiten mit. Des Weiteren müsse auch eine Security organisiert und der Brandschutz beachtet werden, fügte Ruch hinzu.

Ohne Bürokratie geht auch beim Maibaumaufstellen nichts

Auch Markus Kätzlmeier, erster Vorstand des BV Egmating, musste bei der Gemeinde unter anderem Straßensperrungen und die Festanmeldung beantragen. "Das meiste läuft aber die kommunale Haftpflicht", erklärte er. Ihren 40 Meter langen Baum aus Lindach hatten sie schon im November letzten Jahres gefällt. "Bis zum 19. März lag er dann zum Trocknen im Wald, erzählt Kätzlmeier, bis wir ihn eingeholt haben." Jetzt werde er bearbeitet. Am 1. Mai werde er dann nach der Kirche ab 10.15 Uhr "frei aufgestellt", außer das Wetter spielt nicht mit. Dann würde ein Kran zur Hilfe genommen werden. Kurze Zeit später steht in Egmating das nächste große Fest an. Vom 5. bis zum 9. Mai feiert der Burschenverein mit einem großen Festzelt sein 55-jähriges Bestehen. "Nach dem 50-jährigen waren die Burschen so motiviert, dass sie es gleich noch mal machen wollten", erklärte Kätzlmeier.

Der Trachtenverein Bairer Winkler verwendet für das Aufstellen des Maibaums ebenfalls nur Schwalben. Mit 50 bis 60 Leuten stellt dies kein Problem dar, sagte der erste Vorstand Martin Riedl. "Den 30 Meter langen Baum hat dieses Mal Gerg Blasius aus Piusheim gestiftet." Ab 12 Uhr beginnt in Baiern das Maibaumaufstellen. Für das Rahmenprogramm sorgen unter anderem die Berganger Goaßlschnoitza und die Blaskapelle Baiern.

Aufgrund der trüben Wetteraussichten am Sonntag wird in Bruck der Maibaum schon einen Tag vorher, am 30. April, aufgestellt. In Baiern wurden die Festlichkeiten auf den Donnerstag, 5. Mai, verlegt. In Pliening hingegen wird der Baum bei jeder Witterung aufgestellt. Auch in Egmating, Buch, und Oberndorf soll alles wie geplant ablaufen. In Straußdorf dagegen "kämpfen wir noch", meint Stadler. Ob am 1. Mai dort aufgestellt wird, kann auf der Facebookseite "Maibaumaufstellen in Straußdorf" nachgelesen werden, Ausweichtermin: 8. Mai.

Maibaumaufstellen 30. April: Münster 10 Uhr, Bruck 11 Uhr, St. Christoph 14 Uhr. 1. Mai: Buch 10 Uhr, Oberndorf 10 Uhr, Egmating 10.15 Uhr, Straußdorf 10.30 Uhr, Betreuungszentrum Steinhöring 11 Uhr, Pliening 11.30 Uhr, Purfing 15 Uhr, Pflanzung eines lebendigen Maibaums. 5. Mai: Baiern, 11.30 Uhr.

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