Süddeutsche Zeitung

Lesertouren:Das Wadenzwicken lohnt sich

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Wer sich auf die 46 Kilometer rund um Glonn wagt, muss zwar so manchen Anstieg bewältigen. Dafür wird der Radler mit einem traumhaften Ausblick auf die Alpenkette belohnt.

Von Franziska Hartmann

Wer an Aying denkt, der denkt an Bier. Die allermeisten, die am Wochenende einen Ausflug in die 5000-Einwohner-Gemeinde im südöstlichen Landkreis München unternehmen, kehren in der dortigen Brauereigaststätte ein. Ein kühles Helles, dazu ein bayerisches Schmankerl, danach vielleicht noch ein kurzer Spaziergang durch den Ort - das war es dann aber auch. Sie setzen sich dann in ihre Autos und wälzen sich in langen Blechkolonnen zurück in die Stadt.

Wer sich aber einmal die Mühe macht, sein Fahrrad mitzubringen, die einladenden Gasthöfe in Aying vorerst einmal links liegen zu lassen und sich in östliche Richtung über die ersten Anstiege zu kämpfen, der wird mit einer traumhaften Tour durch das hügelige Alpenvorland belohnt.

Aus Aying hinaus geht es zunächst durch schattige Wälder und über kleine Straßen nach Egmating und weiter über Lindach, Kreuz und Schlacht bis zum Steinsee. Der größte Badesee im Landkreis Ebersberg lädt mit seinen schattigen Liegewiesen und dem Restaurant mit Seeterrasse zu einer kurzen Verschnaufpause ein.

Denn der nächste kräftezerrende Anstieg folgt schon kurze Zeit später: Am Ortsende von Moosach geht es hinauf nach Falkenberg und von dort weiter nach Baumhau, wo bei schönem Wetter die Aussicht auf die Alpenkette im Süden alle Mühen vergessen lässt. Und auch der Blick wenig später am Ortsende von Pullenhofen hinüber nach Alxing, wo die Kirche St. Michael imposant über dem Ort thront, ist jeden Höhenmeter und jedes Zwicken in den Waden wert. Vor der nächsten Einkehrmöglichkeit bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten muss allerdings noch ein weiterer Anstieg durch den kleinen Ort Wildenholzen überwunden werden.

Im Weiler Herrmannsdorf befinden sich die 1986 gegründeten Landwerkstätten. Das ökologisch ausgerichtete Unternehmen, untergebracht in einem ehemaligen bäuerlichen Gut, bietet neben Führungen auch Lebensmittelseminare, Handwerkermärkte und Kunstspaziergänge an. Im Wirtshaus "Schweinsbräu" sowie der angeschlossenen Kaffeerösterei kann man sich noch eine Stärkung gönnen.

Über Weiterskirchen und Piusheim kann man es dann erst einmal rollen lassen, bevor der letzte große Anstieg von Unterlaus hinauf nach Heimatshofen folgt. Ab Kaltenbrunn läuft das Rad dann schon fast von selbst meist bergab zurück nach Aying - wo man sich ein kühles Helles und eine deftige Köstlichkeit nach mehr als 46 Kilometern dann auch verdient hat.

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Quelle:
SZ vom 03.08.2016
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