Lebendige Geschichte in Moosach:Feuersbrunst, Untreue, Mord

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Mit dieser Urkunde bekräftigt Herzog Rudolf die Schenkung von Deinhofen an das Kloster Altenhohenau; das Siegel zeigt ihn hoch zu Ross. (Foto: oh)

1200 Jahre Deinhofen: Ausstellung und Vortrag

Gut Deinhofen, wegen seiner abgeschiedenen Lage ansonsten dem Blick der Öffentlichkeit eher entzogen, steht von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. November, im Mittelpunkt der Gemeinde Moosach. Vor 1200 Jahren wurde Deinhofen erstmals urkundlich erwähnt - Anlass genug, sich der Geschichte und Geschicke des Gutes zu erinnern.

Den Einstieg in dieses geschichtsorientierte Wochenende bietet das Dorfarchiv Moosach im Zusammenwirken mit dem Historischen Verein für den Landkreis Ebersberg mit einem Lichtbildervortrag von Peter Maicher (Freitag um 19 Uhr im Pfarrheim). Der Referent schildert anhand von rund 40 Generationen das Werden und Vergehen von Deinhofens Besitzerfamilien, erzählt von Erfolgen und Freuden, aber auch von großem Leid auf dem traditionsreichen Gut: Feuersbrunst, Untreue, Selbstmord, Überfall, Mord.

Der wendungsreiche Weg durch die Zeit beginnt mit einer Urkunde vom 22. September 819 über die Schenkung von "timinhofa" an den Freisinger Bischof; vier Jahrhunderte später nehmen die Wittelsbacher das Gut in Besitz; 1301 übergibt es Herzog Rudolf den Dominikanerinnen vom Kloster Altenhohenau bei Wasserburg. Mehr als 400 Jahre haben die Nonnen die Grundherrschaft inne, bis im Jahre 1720 der Grafinger Bürgermeister und Bierbräu Grandauer das Gut erwirbt, für 1000 goldene Gulden bar auf die Hand. Danach rasch wechselnde Gutsherren, unter ihnen ab 1916 mit Professor van Calker auch ein Reichstagsabgeordneter.

Außerdem wird das Jubiläum mit einer Ausstellung vom Moosacher Dorfarchiv gewürdigt. Mit zahlreichen Urkunden und Fotos sowie einem Video wird im Pfarrheim die Geschichte Deinhofens lebendig. Die Ausstellung ist geöffnet am Freitagabend zum Vortrag, am Samstag von 13 bis 17 Uhr, am Sonntag von 10 bis 17 Uhr; der Eintritt ist frei.

© SZ vom 13.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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