Landkreis:SPD fordert gerechtere Preise beim MVV

Landkreis: Die Bahn kommt, dagegen kommt die Tarifreform beim MVV nicht recht voran, beklagt die SPD.

Die Bahn kommt, dagegen kommt die Tarifreform beim MVV nicht recht voran, beklagt die SPD.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Fraktionen mehrerer Kreistage setzten sich für ein gerechteres und durchschaubereres Tarifsystem ein.

Von Stefan Galler, Landkreis

Die offiziellen Aussagen sind eher spärlich und wenig konkret: Der Münchner Verkehrsverbund (MVV) arbeitet seit Monaten an einer Tarifreform, um eine gerechtere und durchschaubarere Preisstruktur zu schaffen. Doch offenbar tun sich der dazu eingesetzte Lenkungsausschuss und die Gesellschafterversammlung unter dem Vorsitz von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schwer damit, konkrete Verbesserung der aktuellen Tarifsituation zu beschließen.

Dies beklagen zumindest die SPD-Fraktionen der Kreistage München, Dachau, Ebersberg, Erding, Fürstenfeldbruck und Starnberg. Sie kritisieren, dass viele Ideen, die von Fahrgastverbänden angeregt wurden, nicht Teil der Reform sein werden. So soll das bisherige System mit Ringen, Zonen, Streifen- und Einzelfahrkarten zwar modifiziert, aber im Kern beibehalten werden.

OB Reiter hatte schon im November erklärt, eine Tarifreform ähnele der Quadratur des Kreises, sie sei "entweder einfach oder gerecht". Dabei hatte man große Ideen gehabt, etwa ein Modell, wie in Paris gilt, wo sich der Fahrpreis exakt an der zurückgelegten Strecke orientiert. Auch eine "Flatrate", wie in Wien, wo man für 365 Euro im Jahr die städtischen Verkehrsmittel nach Lust und Laune benutzen kann, wird in München nicht umgesetzt.

Vergangene Woche trafen die Verbundlandkreise im Rahmen einer weiteren nicht-öffentlichen Tarifsitzung mit Gutachtern, Vertretern des MVV und Verkehrsunternehmen zusammen. Dort dürfte etwa über eines der Ziele der Reform diskutiert worden sein: die Schaffung einheitlicher Zeitkartenzonen innerhalb einer Stadt, beziehungsweise einer Gemeinde. Es soll nicht mehr vorkommen, dass man zusätzliche Streifen für eine Fahrt benötigt, wenn man innerhalb einer Gemeinde ein Stück weiter von der Stadtmitte entfernt wohnt. Auch Busfahrten zu einem Bahnhof sollen günstiger werden, indem Zusatztarifzonen abgeschafft werden.

Für die SPD gehen solche Maßnahmen nicht weit genug. Sie fordert ausdrücklich die Einführung eines Flatrate-Tickets. Idealerweise solle der Landkreis mit der Stadt München dabei die Tarifzone Innenraum, die umliegenden Landkreise die Tarifzone Außenraum darstellen. Für den Innenraum wird ein Jahresabo für 500 Euro vorgeschlagen. Darüber hinaus mahnen die Sozialdemokraten an, dass man eine Stadt-Umland-Bahn, die kreisförmig um die Landeshauptstadt herumführt, dringend noch einmal prüfen müsse.

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