Der Arbeitsmarkt im Landkreis erholt sich weiter, die Zahl der Menschen auf Jobsuche sinkt im Juni erneut. Meldete die auch für Ebersberg zuständige Arbeitsagentur Freising im Mai noch 3499 Personen als arbeitssuchend, waren es Ende Juni 3400. Im April waren es sogar noch 3566. Zurückgegangen ist auch die Zahl der Leute, die Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, 1858 waren es Ende Juni, das sind 112 weniger als einen Monat zuvor und sogar 219 weniger als Ende April. Die Arbeitslosenquote sinkt damit von 2,4 Prozent Ende Mai auf nun noch 2,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Quote noch bei 2,6 Prozent gelegen, ein Jahr davor allerdings nur bei 1,7 Prozent.
Insgesamt hat der Landkreis Ebersberg im regionalen Vergleich die niedrigste Arbeitslosenquote: In Erding sind es derzeit 2,3 Prozent, in Dachau 2,5 und in Freising 2,6 Prozent. In allen drei Landkreisen ist die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken, genau wie der regionale Durchschnitt. Er liegt aktuell für die vier Landkreise im Zuständigkeitsbereich der Freisinger Agentur bei 2,4 Prozent.
"Natürlich sind die Auswirkungen der Pandemie noch deutlich sichtbar. Umso erfreulicher ist es, dass sich unser Arbeitsmarkt zunehmend aufnahmefähig zeigt und aktuell fast alle Personenkreise davon profitieren - Männer wie Frauen, Jüngere wie Ältere", kommentiert Katja Kürmaier, stellvertretende Chefin der Agentur für Arbeit Freising, die jüngsten Entwicklungen.
In den kommenden Wochen sei jedoch kurzfristig wieder mit steigenden Arbeitslosenzahlen zu rechnen. Viele junge Menschen stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung, und nicht alle werden sofort übernommen. Deshalb empfiehlt Katja Kürmaier jenen, die bislang noch keine Zusage für eine Übernahme haben, jetzt unbedingt aktiv zu werden und sich bei ihrer Arbeitsagentur zu melden. Durch eine frühzeitige Arbeitslosmeldung und gezielte Beratung könne oftmals schnell eine Anschlussbeschäftigung gefunden werden: "Die Chancen auf eine direkte Weiterbeschäftigung sind für viele der betroffenen jungen Leute gut, denn ausgebildete Fachkräfte sind nach wie vor sehr gefragt."
Dies gilt auch für den Landkreis Ebersberg, die hiesigen Unternehmen informierten den Arbeitgeber- Service ihrer Arbeitsagentur im Juni über 280 neu zu besetzende Arbeitsstellen. Insgesamt befanden sich damit 1308 Angebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Ebersberg, das sind 101 mehr als im Monat zuvor. Hiervon richteten sich 1075 Stellen an Fachkräfte,233 Hilfskräfte wurden gesucht. In allen vier Landkreisen sind aktuell 4190 Stellen vakant, 181 mehr als noch Ende Mai.
Auch hier sind vor allem Fachkräfte gefragt, 3503 Stellenangebote richten sich an diese und nur 687 an Hilfskräfte. Die meisten neuen Kollegen werden im Bereich produzierendes Gewerbe gesucht, 953 Stellen waren Ende Juni noch unbesetzt. Im Berufsbereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit waren 918 offene Stellen gemeldet. Im Bereich Kaufmännische Dienstleistung, Handel, Vertrieb und Tourismus wurde Personal für 648 Stellen nachgefragt.
Seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2020 wurden der Ebersberger Arbeitsagentur 638 offene Berufsausbildungsstellen gemeldet. Im Juni waren davon noch 311 Stellen unbesetzt. Im selben Zeitraum machten sich 525 Jugendliche mithilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ebersberg auf die Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle. 182 Bewerberinnen oder Bewerber hatten im Juni 2021 noch keine berufliche oder schulische Perspektive.