Verkehr in Vaterstetten:Ein Herz für Radler

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Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer und Landrat Robert Niedergesäß haben etwas gemeinsam: Die Kommune, für die sie zuständig sind, ist fahrradfreundlich. (Foto: Gemeinde Vaterstetten/oh)

Vaterstetten wird Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern - zunächst aber nur auf Probe.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die erste Etappe ist geschafft, seit Ende Juli darf sich die Großgemeinde offiziell fahrradfreundliche Kommune nennen. Bereits seit Anfang Juni steht fest, dass Vaterstetten in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) aufgenommen wird, die Mitgliedsurkunde wurde nun übergeben. Allerdings sind die Vaterstettener zunächst nur auf Probe dabei, für eine Dauermitgliedschaft muss die Gemeinde zunächst in den kommenden Jahren ein Radwegekonzept vorlegen.

Im Rathaus ist man nichtsdestotrotz sehr erfreut, dass die Bemühungen der Gemeinde und des Arbeitskreises Mobilitätswende jetzt Früchte tragen, sagt Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU): "Aktuell ist das Thema Fahrradfreundlichkeit wichtiger denn je", so der Bürgermeister. "Die Wege in unserer Gemeinde sind kurz, so dass viele Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch Kinder und Senioren, gerne auf das Fahrrad zurückgreifen. Daher ist mir viel daran gelegen, das Radeln zu fördern und noch attraktiver für alle zu machen."

Viele Maßnahmen wurden schon umgesetzt

Bei der Gemeinde verweist man auf eine Reihe von Maßnahmen, die Vaterstetten für Radler attraktiver gemacht haben. Etwa die Beleuchtung und Beschilderung der Fahrradwege die außerdem vom Winterdienst geräumt werden. Bei neuen Baugebieten würden zudem auch stets neue Radwege entstehen und bei Bauanträgen achte man auf die Fahrradfreundlichkeit. Dazu wurde auch die Stellplatzsatzung angepasst, so dass Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entstehen. Auch wo keine Radwege vorhanden oder möglich sind, achte man auf Fahrradfreundlichkeit, etwa dadurch dass weitgehend flächendeckend Tempo 30 im Gemeindegebiet gilt und Schutzstreifen für Radler am Straßenrand aufmarkiert wurden. Die Verbindung zwischen Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr werde ebenfalls gefördert, so kann man das Fahrrad auch in den Bus mitnehmen und es würden die Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Außerdem fördert die Gemeinde die private Anschaffung von Lastenfahrrädern.

Poing und der Landkreis sind bereits Mitglieder

Nach Poing ist die Gemeinde Vaterstetten bereits die zweite Gemeinde im Landkreis Ebersberg, die Mitglied beim AGFK Bayern geworden ist, auch der Landkreis selbst ist dabei. In Vaterstetten sieht man dies als Anerkennung für das bisher Erreichte bei der Radverkehrsförderung: So habe sich Vaterstetten beispielsweise durch die Beschilderung und Beleuchtung der Fahrradwege sowie die Räumung der Fahrradwege durch den gemeindlichen Winterdienst verdient gemacht, heißt es aus dem Rathaus. Am 18. Juli wurde nun die Mitgliedsurkunde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung übergeben. Leonhard Spitzauer, der sich bereits seit Juli 2020 für das Projekt stark gemacht hat, konnte die Urkunde aus Termingründen nicht persönlich entgegennehmen. Stellvertretend wurde sie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) überreicht.

Bis zur nächsten Zertifizierungsprüfung in vier Jahren soll nun das Radverkehrskonzept noch konkreter ausgebaut und sowohl die inner- als auch die überörtliche Radweginfrastruktur weiter verbessert werden. Der Bürgermeister sieht als mögliche nächste Schritte beispielsweise die Einführung von Fahrradtouren für Neubürger sowie "Radlpumpen" als Servicestationen. Erst beim Nachweis entsprechender Fortschritte berechtigt das Zertifikat zur dauerhaften Mitgliedschaft. Insgesamt wurden im Juli 15 neue Mitgliedskommunen in die Arbeitsgemeinschaft aufgenommen.

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