Leben und Werk eines nahezu in Vergessenheit geratenen Poeten sind die Vorlage des neuesten "Theater im Dunkeln", das an diesem Wochenende in Wasserburg zu sehen ist. Regisseur Jörg Herwegh hat sich für die Reihe "Schauer-Mär" mit dem amerikanischen Schriftsteller und Journalisten Ambrose Bierce (1842-1914) beschäftigt. Vorlage sind zwei seiner Erzählungen, der Titel des Stücks lautet "Mörderische Augen".
Bierce gilt als früher Vertreter der Gattung der modernen Kurzgeschichte, wegen seiner oft makaberen Inhalte wird er gelegentlich als Nachfolger von Edgar Allan Poe und Vorreiter der Horror-Geschichten bezeichnet. Quelle seines Horrors sind indes weniger übersinnliche denn menschliche Grausamkeiten, deren Augenzeuge er als Soldat auf Seiten der Union im Amerikanischen Bürgerkrieg selbst wurde. Seine Berichte aus dem Krieg sollen unter anderem jene von Ernest Hemingway beeinflusst haben, die jener aus dem Spanischen Bürgerkrieg schrieb. Ein anderer Bürgerkrieg, die Mexikanische Revolution, sollte das Ende von Ambrose Bierce bedeuten, er verschwand 1914 spurlos nahe der Stadt Chihuahua.
Jörg Herwegh hat für seine Frau Constanze Baruschke-Herwegh und sich ein ungewöhnliches Stück geschrieben, in dem der stimmliche Ausdruck und die Sprache im Vordergrund stehen. Soviel sei vorab verraten: Die Augen spielen in den von einer Pause getrennten Akten eine Rolle. Und: Ganz dunkel wird es natürlich auch beim Theater im Dunkeln nicht, schemenhaft in Umrissen sind die Akteure im Restlicht zu erkennen. In bestimmten Szenen werden einfache Effektlichter gesetzt. Laut Regisseur Jörg Herwegh geht es darum, in unserer reizüberfluteten Zeit, Licht in seiner reduzierten Form einzusetzen.
Die Schauermär "Mörderische Augen" am Freitag, 24., sowie Samstag, 25. Februar um jeweils 20 Uhr im Innkaufhaus Wasserburg. Eine kleine Bewirtung mit Getränken wird angeboten. Karten im Vorverkauf sind im Innkaufhaus erhältlich. Bestellungen und Reservierungen sind über das Theater Herwegh unter www.theater-herwegh.de oder (0162) 73 00 887 möglich.