Einkaufen in Ebersberg:Digitaler Dorfladen

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Katrin Moritz und Josef Winkler vom Maschinenring Ebersberg/München-Ost haben die Landkramer GmbH gegründet. (Foto: Veranstalter/oh)

Aus einem großen Sortiment verschiedener regionaler Hofläden Produkte auswählen und den Einkauf bequem bei einer Abholstation einsammeln: Mit diesem Konzept möchte die Landkramer GmbH Landwirte und Konsumenten zusammenbringen und die lokale Wirtschaft stärken.

Von Ulli Kuhn, Ebersberg

Schon lange überlegten Katrin Moritz und Josef Winkler vom Maschinenring Ebersberg/München-Ost, wie man regionale Anbieter und potentielle Kunden besser zueinander bringen könnte. Die Lösung hierfür sei nun gefunden: die Gründung der Online-Plattform "Landkramer".

Alle teilnehmenden Regionalanbieter sollen künftig über den Online-Shop ihre Lebensmittel anbieten können. Landkramer sammelt die verschiedenen Produkte der jeweiligen Landwirte in einem gemeinsamen Lagerhaus und beliefert von dort aus die vom Kunden online gewählten Abholstationen. Auf diese Weise sollen Kunden wie Anbieter Fahrtkosten sparen - was freilich auch die Umwelt schont. Zusätzlich erhoffen sich Moritz und Winkler so den Kontakt zwischen Landwirt und Bürger zu fördern.

In der Region sind bislang ungefähr 20 Betriebe in dem Verbund dabei, und die Organisatoren suchen weiterhin neue Partner. Doch nicht nur verkaufswillige Landbetriebe werden benötigt, man will auch Bürgerinnen und Bürger für das Projekt gewinnen: Für einen Betrag von 300 bis 5 000 Euro können sie stille Teilhaber der GmbH werden. Diese werden dann im Falle des Erfolgs am Gewinn beteiligt. Darüber hinaus gibt es ein symbolisches Brotzeitbrettl und man wird auf regelmäßige Versammlungen eingeladen.

Bezahlen kann man online oder bar - sogar mit eigens geprägten Münzen

Man wolle mit dem Konzept auch unbedingt alle Altersgruppen ins Boot holen, sagt Winkler. Deshalb können alle, für die eine Online-Bestellung nicht infrage kommt, ihren Einkauf auch telefonisch abwickeln. Um die Verbindung zwischen alter und neuer Zeit zu verdeutlichen, hat sich das Unternehmer-Duo sogar ein eigenes Gutschein-System überlegt: Diese werden in Form eigens geprägter "Landkramer-Münzen" ausgegeben. Der Wechselkurs ist dabei 1:1, man tauscht also einen Euro gegen einen Landkramer. Geplant sind vorerst eine Zwanziger- und eine Fünfziger-Münze. Mit diesen kann der Kunde dann seine Einkäufe "bar in Landkramern" bezahlen. Generell möchte man aber möglichst breitgefächerte Zahlungsmöglichkeiten anbieten. So kann man direkt bei der Online-Bestellung mit Paypal, Kreditkarte und Co. bezahlen oder auch erst vor Ort in Bar, eben in Euro oder Landkramern.

Bereits im Frühjahr soll der digitale Dorfladen seine Tore öffnen. Für alle Interessierten sind in den nächsten Wochen mehrere Infoabende geplant - online und vor Ort. Einer findet statt an diesem Freitagabend, 3. Februar, um 19.30 Uhr im Landgasthof Hartmann in Feldkirchen und ein weiterer nächsten Dienstag, 7. Februar, als Onlineformat. Weitere Termine und Infos gibt es unter www.buerger-landkramer.de.

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