Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde:Grafinger Doppelveröffentlichung

Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde: Ebersberg aus Grafinger Sicht: Hier von der Ballongondel aus - oder im neuen Band der "Gelben Hefterl".

Ebersberg aus Grafinger Sicht: Hier von der Ballongondel aus - oder im neuen Band der "Gelben Hefterl".

(Foto: Josef Höhl/oh)

Die nächsten beiden "gelben Hefterl" sind erschienen - zu den Quellen der Attel sowie 15 Wanderungen rund um Grafing. Autor und Herausgeber Josef Höhl hat sie mit Aufnahmen aus besonderer Perspektive angereichert.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Von "traumhaften Flecken" schwärmt Josef Höhl, von "herrlichen Ein- und Ausblicken in die Natur" und davon dass man um Grafing herum in einem Paradies lebe, dies aber lieber nicht zu oft weitersage. So gesehen ist es nur folgerichtig, dass er nun eine Auswahl seiner Lieblingswanderungen rund um die Stadt in Form der nächsten heimatkundlichen Schrift der Grafinger Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde veröffentlicht hat.

15 sind es an der Zahl, die der gleichermaßen als Autor wie Herausgeber wirkender Höhl zusammengetragen hat. Wer sich auf den Weg macht ist zwischen zwei und sechseinhalb Stunden an der frischen Luft. Meist starten die Wanderungen an schnell erreichbaren Parkplätzen in Stadtnähe.

Und Höhl wäre nicht der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, hätte er die Wanderungen nicht an so mancher kleinen Besonderheit am Wegesrand entlanggeplant. Zum Beispiel vorbei am Esterlkreuz am Eberberg bei Gasteig. Die Gedenkstätte geht auf den 20. November 1915 zurück und erinnert an den an diesem Tag tragisch verunglückten Landwirt Johann Baptist Esterl. Der traf an Ort und Stelle einen Jäger, die beiden unterhielten sich. Wohl durch einen streifenden Ast löste sich aus dem Gewehr ein Schuss. Esterl wurde getroffen und verblutete.

Hingewiesen wird auf Sehenswürdigkeiten, Naturschönheiten und Einkehrmöglichkeiten

Zwischen Schammach und Taglaching liegen Keltenschanze und Urtelquelle auf dem Weg, am Bahndamm zwischen Grafing Bahnhof und Aßling die kaum bekannten Sinterterrassen. Anderswo gibt es alte, von zahlreichen Sumpfpflanzen und -tieren bewohnte Moorgräben, Hofläden oder Einkehrmöglichkeiten. Höhl, der in der Gegend als Ballonfahrer bekannt ist, verwendet zur Bebilderung der Routen oft auch Aufnahmen aus der Gondelperspektive.

Das zweite Heft im der Doppelveröffentlichung widmet Höhl den Quellen im Oberlauf der Attel. Dabei geht es ihm allerdings weniger um die Dokumentation der Quellen selbst, als um die Bestandsaufnahme der menschlichen Eingriffe in die einst natürlichen Wasserläufe.

"Wir haben Moore drainiert, Bäche und Flüsse begradigt und Hochwasser und Katastrophen damit provoziert", klagt der Straußdorfer. Noch würden Regen und Zuströme aus den Alpen Gewässer und Grundwasser in der Gegend ausreichend speisen. Aber die Geschwindigkeit des Wasserablaufs habe in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. "Was wird, wenn mit den Klimaveränderungen mehr Hitze, kein Schnee in den Bergen und weniger Regen unsere Lebensbedingungen sich grundlegend verändern?"

Die beiden neuen der "Grafinger gelben Hefterl" (Heft 23 & 24) sind in der Buchhandlung Herzog, im Museum der Stadt Grafing sowie beim Autor und Herausgeber Josef Höhl (08092) 31114 erhältlich.

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