Biergärten im Landkreis Ebersberg:Am Donnerstag wird aufgesperrt

St. Hubertus neuer Pächter - Biergartenöffnung

Bleiben die Corona-Zahlen im Landkreis stabil niedrig, können von Donnerstag an die Biertische wieder aufgeklappt werden.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Außengastronomie im Kreis Ebersberg soll noch diese Woche öffnen, bereits von Mittwoch an gelten erste Lockerungen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Corona-Maßnahmen im Landkreis werden gelockert. Nachdem zum mittlerweile fünften Mal in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Wert von 100 gelegen hatte, sind von diesem Mittwoch an bereits erste Einschränkungen aufgehoben. So braucht man vor dem Einkaufen im Einzelhandel keinen Coronatest mehr zu machen, auch die nächtliche Ausgangssperre fällt weg. Voraussichtlich am Donnerstag sollen dann auch Biergärten und andere Außenbereiche von Lokalen und Restaurants wieder öffnen dürfen.

Die Zahl der Neuinfektionen ist seit Ende vergangener Woche stetig weiter zurückgegangen, am Dienstag lag die Inzidenz bei 75,9 laut Robert-Koch-Institut und bei 75,05 nach den Daten des Ebersberger Gesundheitsamtes. Aktuell ist bei 246 Personen aus dem Landkreis eine Corona-Infektion nachgewiesen, neu angesteckt haben sich seit Montag fünf Menschen, 353 Personen sind in Quarantäne.

Derzeit haben 39,18 Prozent der Einwohner des Landkreises oder 56 377 Personen zumindest eine Erstimpfung erhalten, wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag mitteilte. Die besonders gefährdeten Menschen der Prioritäten eins und zwei seien inzwischen nahezu komplett immunisiert. Falls doch noch jemand übersehen wurde oder die Anmeldung vergessen haben sollte, würden diese Personen umgehend einen zeitnahen Impftermin bekommen.

Dies gilt auch für die Lehrkräfte der Schulen im Landkreis, derzeit läuft mit den weiterführenden Schulen die letzte Phase der Impfaktion. An den Grund- und Mittelschulen seien bereits alle Lehrkräfte geimpft, die dies wollten, sagt die Leiterin des Krisenstabs, Brigitte Keller. Die Resonanz sei im übrigen sehr gut - was auch daran liegen dürfte, dass an den Schulen ausschließlich der als besonders wirksam und verträglich geltende Impfstoff von Biontec-Pfizer zum Einsatz kommt.

Die nächste Impfaktion ist in den Asylbewerberunterkünften geplant, wo es immer wieder zu größeren Ausbrüchen gekommen war, wenn auch nicht in den vergangenen Wochen. Zusammen mit den Helferkreisen habe es verstärkte Aufklärungsarbeit in den Unterkünften gegeben. Dies habe die Impfbereitschaft der Bewohner gesteigert, demnächst sollen die mobilen Impfteams tätig werden.

Hoffnung setzt man im Landratsamt auf den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson. Derzeit ist dieser nur in sehr geringen Mengen verfügbar und wird vor allem bei Personen eingesetzt, bei denen eine Zweitimpfung schwierig ist, etwa bei Obdachlosen. Man habe aber größere Margen bestellt, falls diese eintreffen, sollen sie zur Sofort-Immunisierung besonders vielen Sozialkontakten ausgesetzter Bevölkerungsgruppen eingesetzt werden. Etwa Busfahrer oder Mitarbeiter in Gastronomie und Einzelhandel. Möglich wird dies durch die Aufhebung der Priorisierung.

Auch bei der Diagnostik stehen Verbesserungen an. Laut Keller werden wohl schon im Juni erste Bereiche des Abwassernetzes auf Rückstände von Coronaviren untersucht. In anderen Landkreisen habe sich gezeigt, dass dies ein gutes Frühwarnsystem darstelle, noch bevor sich steigende Infektionszahlen bei den regulären Tests bemerkbar machten. Allerdings ist eine Rückverfolgung auf einzelne Gemeinden wegen der Struktur des Abwassersystems nur in wenigen Fällen möglich, nämlich überall dort, wo eine Kommune eine eigene Kläranlage hat. Die Gemeinden im Westen und Norden sind aber alle an die große Anlage in Finsing angeschlossen. Darum würden "Gemeinde-Pools" gebildet, also Proben aus dem gemeinsamen Zulauf entnommen.

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