Friedenseiche in Ebersberg:Erst die Straßen, dann die Häuser

Friedenseiche in Ebersberg: Das Baugebiet Friedenseiche wird vermessen. Bald werden die Bagger anrollen.

Das Baugebiet Friedenseiche wird vermessen. Bald werden die Bagger anrollen.

(Foto: Michaela Pelz/oh)

Für das seit Jahren geplante Wohngebiet im Nordwesten der Kreisstadt beginnen noch heuer die Bauarbeiten.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Das milde Frühlingswetter der vergangenen Tage hat viele Leute zu einem Ausflug ins Grüne verlockt - diejenigen, die auf einer Wiese im Nordwesten der Kreisstadt unterwegs waren, taten dies indes rein beruflich. Denn die Fläche soll einmal das Baugebiet Friedenseiche VIII werden. Nun haben dort die ersten Vermessungsarbeiten stattgefunden, voraussichtlich im Herbst werden die Bagger anrollen.

Gut zehn Jahre laufen nun schon die Vorbereitungen für das Wohngebiet zwischen Lindenanger und Elsa-Plach-Straße, nach einem damals vorgestellten Zeitplan hätte bereits 2017 Baubeginn sein sollen. Anfang 2016 gab es auch schon sehr konkrete Planungen, wie das neue Baugebiet hätte aussehen sollen, vorgesehen war eine Mischung aus Geschosswohnungsbau und im Einheimischenmodell vergebenen Kettenhäusern. Das sind Reihenhäuser, die nicht Wand an Wand stehen, sondern durch zwischenliegende Garagen verbunden sind.

Mehrere Umplanungen und Erweiterungen haben das Projekt verzögert

Eine erste Verzögerung ergab sich, als die Vergabekriterien für verbilligtes Bauland für Einheimische wegen neuer EU-Richtlinien geändert werden mussten. Anfang 2018 war der neue Kriterienkatalog beschlossen - wenige Monate später folgte die Änderung der Bauleitplanung. Wegen des gestiegenen Bedarfs an Wohnraum entschied sich der Stadtrat für eine deutlich dichtere Bebauung, vor allem die Mehrfamilienhäuser im Süden und Osten des Gebietes sollten größer werden. In den sechs Gebäuden sollen nun insgesamt rund 60 Wohnungen entstehen. Zudem sollten mehr Häuser im Einheimischenmodell gleich im ersten Bauabschnitt errichtet werden, demnach wären es 24 Reihen- und neun Kettenhäuser.

Kurz nach der Kommunalwahl 2020 formierte sich dann Protest aus den Reihen der Anwohner, diese beschwerten sich vor allem über die Anordnung der Mehrfamilienhäuser. Vor allem jene Gebäude, die mit ihrer langen Seite entlang der Elsa-Plach-Straße entstehen sollten, stießen auf Missfallen der künftigen Nachbarn. Gut ein Jahr später beschloss der Stadtrat dann einen Kompromiss: Zwar soll es bei der Anzahl der Wohnungen bleiben, aber statt zweier großer Mehrfamilienhäuser entlang der Elsa-Plach-Straße werden vier kleinere gebaut. Diese sollen außerdem um 90 Grad gedreht werden, um von der Straßenseite aus einen weniger massigen Eindruck zu machen.

Geht alles zügig voran, könnte Anfang 2024 der Bau der Häuser beginnen

Bei der Vermessung ging es nun unter anderem um die Straßenplanung, erklärt Ebersbergs Zweiter Bürgermeister Günter Obergrusberger (CSU). Denn in den kommenden Monaten soll die Erschließung des neuen Wohngebiets geplant werden, also wo welche Straßen, Kanäle, sowie Wasser- und sonstige Leitungen verlaufen.

Baubeginn für diese Infrastruktur werde dann voraussichtlich im Herbst sein, sagt Obergrusberger, zumindest das Straßennetz des neuen Wohngebietes könnte also zum Jahresende bereits fertig sein. Wann allerdings die zugehörigen Häuser gebaut werden, dazu möchte man bei der Stadt noch keine konkrete Prognose abgeben. Dies hänge auch davon ab, wie lang der Winter werde, so Obergrusberger, im besten Fall könnte im Frühjahr 2024 Spatenstich sein, ansonsten erst im Herbst.

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