Natur im Landkreis:Wo sind die Vogelfreunde geblieben?

Natur im Landkreis: Bei der Vogelzählung heuer am häufigsten beobachtet wurde der Feldsperling.

Bei der Vogelzählung heuer am häufigsten beobachtet wurde der Feldsperling.

(Foto: Stefan Sauer/dpa)

Die Ergebnisse der 13. "Stunde der Wintervögel" liegen vor. Doch die Zahl der Teilnehmenden ist auf die Hälfte gesunken.

Von Louisa Lettow, Ebersberg

Wie jedes Jahr schlägt wieder die "Stunde der Wintervögel". Zum 13. Mal halfen Freiwillige dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) den Vogelbestand zu untersuchen. Eine Stunde lang wurden auch in Ebersberg wieder die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachtet und gezählt.

Im Vogelvorkommen gab es im Vergleich zu 2022 Veränderungen. Der am häufigsten gesichtete Vogel ist wieder der Feldsperling, wie schon in den Jahren 2019 und 2021. Diesen Winter besuchten deutlich weniger Kohlmeisen die Ebersberger Gärten und die Nummer Eins von letztem Jahr ist einen Platz nach unten gerutscht. Insgesamt wurden 4939 Vögel erfasst, letztes Jahr waren es noch 8409. Schuld sei die sinkende Zahl der Teilnehmenden. Beinahe halb so viele Helfer nahmen an der Studie teil und hundert Gärten weniger wurden mit einbezogen. Während letztes Jahr noch 418 mitgemacht haben, waren es diesen Winter nur noch 230. Dieses Bild zeichnet sich nicht nur im Landkreis Ebersberg sondern bayernweit ab. Dadurch seien auch die Ergebnisse weniger verlässlich, als in Jahren mit einer hohen Teilnehmerzahl. "Ich vermute einen gewissen Corona-Effekt. Inzwischen haben die Leute wieder weniger Zeit, die Natur zu beobachten und Vögel zu zählen," berichtet LBV-Kreisvorsitzender Benedikt Sommer.

Natur im Landkreis: Dieses Jahr nur der am zweithäufigsten gesichtete Vogel: Die Kohlmeise.

Dieses Jahr nur der am zweithäufigsten gesichtete Vogel: Die Kohlmeise.

(Foto: Patrick Pleul/dpa)

Während es in Ebersberg auf dem ersten Platz erneut einen Wechsel zum Vorjahr gab, wurden die Kohlmeisen in ganz Oberbayern durchschnittlich dennoch wie schon 2022 am meisten gesichtet. Sommer vermutet als Ursache hinter den Schwankungen bei der Meisen-Population vor allem späte Kälteeinbrüche mit Frost oder viel Regen im Frühjahr. Der LBV würde oft Eier finden, die nicht ausgebrütet werden konnten. "Die Meisen verlassen oder überbauen solche gescheiterten Gelege und starten einen neuen Anlauf, wenn die Bedingungen günstiger sind", erklärt Sommer. In einer guten Saison hingegen kann ein Meisenpaar bis zu 20 Jungvögel aufziehen und Verluste würden wieder ausgeglichen. Das sei auch eine mögliche Erklärung dafür, das die Meisen immer wieder ihren Spitzenplatz in der Vergangenheit zurückholen konnten.

Für alle Naturfreunde, empfiehlt Sommer, Gartenvögeln ganzjährig zu füttern, geschützte Nisthilfen anbringen und mögliche Gefahren, wie Pestizide zu reduzieren.

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