Süddeutsche Zeitung

Energiewende im Landkreis Ebersberg:Wenn der Strom sichtbar wird

Im neuen Energiemonitor kann man in Echtzeit nachverfolgen, wie die Elektrizität für den Landkreis erzeugt wird.

Im Landkreis gibt es bekanntlich einige regenerative Stromerzeuger, vom Solardach über Biomasse-Kraftwerke bis hin zu Wasser- und Windkraft. Eine neue Website zeigt nun, wie viel des aktuell im Landkreis verbrauchten Stroms auch hier gewonnen wird. Das Ganze ist mehr als eine Spielerei, idealerweise soll der sogenannte Energie-Monitor dazu beitragen, dass weniger fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung genutzt werden.

In zwei Kommunen des Landkreises gibt es den Strommonitor bereits

Wie das funktionieren könnte, hatte man bereits im vergangenen Herbst in der Kreisstadt vorgestellt: Seit September kann man bereits in Echtzeit nachverfolgen, wie hoch der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen gerade im Ebersberger Netz ist, in der Stadt stammt der vor allem aus Solarkraftwerken. Dies soll umweltbewussten Stromkunden dabei helfen, ihren Verbrauch an das Angebot anzupassen. Also etwa dann die Wäsche zu waschen oder die Spülmaschine laufen zu lassen, wenn der Anteil an Ökostrom besonders hoch ist. Mittlerweile gibt es auch für die Gemeinde Steinhöring einen solchen Strommonitor.

Nachteil dieser beiden ist allerdings, dass nur erneuerbare Quellen im Gemeindegebiet selbst erfasst werden. Mit dem nun freigeschalteten Energiemonitor für den Landkreis wird das Bild ein Stück vollständiger, nun sind vor allem auch die Anlagen mit erfasst, die Strom liefern, wenn keine Sonne scheint. Neben dem Hamberger Windrad und einigen kleinen Wasserkraftwerken sind das vor allem Generatoren, die mit Biogas betrieben werden. Genau wie auf dem Energiemonitor für die Stadt, lassen sich auch auf jenem für den Kreis Ebersberg verschiedene Statistiken abrufen. Etwa dazu, wann welcher Erzeuger - also etwa Solar, Wind, Wasser oder Biomasse - welchen Anteil am Strommix hatte. Oder wie hoch der Anteil von regional erzeugtem Ökostrom an welchem Tag gewesen ist.

Im Landratsamt hofft man, mehr Leute zu motivieren, selbst Ökostrom zu produzieren

Die Darstellung im Internet sorge für Transparenz und könne damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energiewende leisten, heißt es aus dem Landratsamt. "Der Energie-Monitor ist ein neues Instrument, das über die wichtigsten Parameter zu Verbrauch und Erzeugung von Energie in unserem Landkreis informiert. Es wäre ein Erfolg, wenn damit Landkreisbürgerinnen und -bürger motiviert würden, sich mit eigenen Projekten an der Energiewende zu beteiligen", so Landrat Robert Niedergesäß. Klimafreundliche Energie dort zu produzieren, wo sie auch gebraucht werde, sei ein wichtiger Beitrag für das Gelingen der Energiewende.

Lisa Ruetgers, Klimaschutzmanagerin des Landkreises, ergänzt, dass Städte und Gemeinden eine immer größere Rolle in der Versorgung einnehmen. Und, sie hoffe, dass sich möglichst viele Menschen im Landkreis mit dem neuen Tool dazu motivieren ließen sich mit der Energiewende zu befassen und mit eigenen Maßnahmen dazu beizutragen.

Den Energiemonitor für den Landkreis gibt es auf der Website des Landratsamtes www.lra-ebe.de, eine Übersicht aller Kommunen, für die es einen solchen gibt, ist auf www.bayernwerk.de/energiemonitor zu finden.

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