Wohlstand im Landkreis Ebersberg:Bei den Spitzenverdienern

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Der Landkreis Ebersberg steht beim Einkommen privater Haushalte an sechster Stelle von 96 im Freistaat. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Wer im Landkreis Ebersberg wohnt, hat laut Statistik ein überdurchschnittliches Einkommen. Nur in fünf Landkreisen in Bayern liegt der Wert noch höher.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Ebersberger verdienen gut. Das durchschnittlich verfügbare Einkommen im Landkreis gehört zu den höchsten im Freistaat, dies geht aus einer aktuellen Auswertung von Daten des Statistischen Landesamtes zurück. Demnach liegen die Ebersberger bayernweit auf Platz sechs der insgesamt 96 Landkreise und kreisfreien Städte.

Durchschnittlich hatte im Jahr 2020 jeder private Haushalt im Landkreis Ebersberg 28 105 Euro zur Verfügung. Auf Platz eins lag, wie in den Vorjahren, der Landkreis Starnberg mit 36 686 Euro, dann folgen mit einigem Abstand die Stadt und der Landkreis München mit 31 859 beziehungsweise 31 835 Euro pro Haushalt und Jahr. Im Umland ohne München liegt Ebersberg damit sogar auf Platz zwei, der nächste Landkreis mit S-Bahnanschluss ist Fürstenfeldbruck auf Platz elf mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen pro Haushalt von 27 062 Euro. Es folgen Dachau auf Platz 15 mit 26 563 Euro, Erding auf 19 mit 26 036 Euro und Freising auf 32 mit 25 451 Euro. Der Durchschnitt für Bayern insgesamt liegt bei 25 930 Euro und für Oberbayern bei 28 694 Euro.

In der Corona-Pandemie haben die Einkommen stagniert, sind aber nicht nennenswert gesunken

Auch beim Einkommenszuwachs liegt Ebersberg im oberen Teil der Tabelle. Untersucht wurden die Jahre 2010 bis 2020, in dem Zeitraum nahm das verfügbare Einkommen aller bayerischer Haushalte um 32 Prozent zu, in Oberbayern waren es 36,3 - was aber nur für Platz zwei unter den Bezirken reicht, in Niederbayern waren es sogar 36,5 Prozent. Im Landkreis Ebersberg hatten die Privathaushalte 2020 im Schnitt 34,1 Prozent mehr verfügbares Einkommen als 2010, das reicht für Platz 29 in der Zuwachs-Tabelle. Diese wird angeführt von Pfaffenhofen mit 46,1 Prozent, auf den Plätzen zwei und drei stehen die Städte München und Landshut mit 44,6 und 44,1 Prozent. Vergleichsweise weit unten, auf Platz 79 steht in dieser Reihung übrigens Starnberg, wo der durchschnittliche Einkommenszuwachs im Zehnjahresvergleich 24,5 Prozent betrug

Da auch das Jahr 2020 erfasst ist, lassen sich aus den Daten auch Aussagen über die Einkommensentwicklung durch die Corona-Pandemie treffen. Diese scheint - sowohl landes- wie landkreisweit - die Entwicklung nach oben mehr oder weniger eingefroren zu haben. Ein nennenswerter Rückgang ist indes nicht zu verzeichnen, wie sich gut am Beispiel Ebersberg zeigt: So lag 2019 im Landkreis das verfügbare Einkommen aller privaten Haushalte zusammen noch bei 4,044 Milliarden Euro, im ersten Pandemie-Jahr waren es 4,043 Milliarden.

Auch die Einkommensentwicklung in der Region zeigte sich 2020 einigermaßen robust

Im Nachbarlandkreis München ist im gleichen Zeitraum ebenfalls ein leichter Rückgang zu verzeichnen, die privaten Haushalte hatten dort 2020 insgesamt 11,145 Milliarden Euro zur Verfügung, 45 Millionen weniger als noch 2019. Auch bei den Nachbarn im Südosten gab es einen kleinen Rückgang, der Landkreis Rosenheim verzeichnete 2020 ein Minus von 42 Millionen im Vergleich zum Vorjahr und kam auf insgesamt 6,801 Milliarden Euro. In der Stadt Rosenheim stieg die Summe im gleichen Zeitraum dagegen leicht an, um acht Millionen auf dann 1,502 Milliarden Euro. Auch in Erding gab es trotz Pandemie einen leichten Anstieg der verfügbaren Einkommen um knapp zwei Millionen auf 3,607 Milliarden Euro.

Auch bayernweit hat die Pandemie die Zuwächse bei privaten Einkommen zwar gebremst, aber insgesamt sind sie trotzdem gestiegen: 2019 lag der Wert für den Freistaat noch bei 339, 919 Milliarden Euro, ein Jahr später bei 340, 526 Milliarden. In Oberbayern stieg das verfügbare Einkommen der Privathaushalte im gleichen Zeitraum um 88 Millionen auf dann 135,302 Milliarden Euro.

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