Das gefährliche Bornavirus ist im Landkreis Ebersberg nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsamt informiert, wurden im Sommer dem Veterinäramt drei Igel gemeldet, die an dem Virus starben, auch bei Pferden gab es den Verdacht auf eine Infektion. Daher weisen das Ebersberger Gesundheitsamt und das Robert Koch-Institut auf die „sehr geringe, aber vorhandene Gefahr durch das Bornavirus BoDV-1 hin“. Das Virus trete sehr selten auf und entsprechend selten infiziere sich ein Mensch damit. Passiert es doch, kann das Virus eine Gehirnentzündung auslösen, die meist tödlich verläuft, heißt es in der Pressemitteilung aus der Behörde.
Die größte Infektionswahrscheinlichkeit besteht beim Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen. Zum Beispiel durch das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub, eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde oder die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser.
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Das Robert Koch-Institut empfiehlt: Werden Spitzmäuse im häuslichen Umfeld beobachtet, ist es wichtig, ihre Nahrungsquelle zu beseitigen. Das können unter anderem Insekten sein, die sich in Komposthaufen oder anderen außen gelagerten Abfällen ansiedeln. Auch Tierfutter, das draußen steht, fressen Spitzmäuse gerne.
Generell sollten tote Spitzmäuse niemals mit bloßen Händen angefasst werden, so der Rat der Fachleute. Ist eine tote Spitzmaus zu entsorgen – zum Beispiel, weil eine Katze sie angeschleppt hat – sollten Gummihandschuhe und bei Staubentwicklung möglichst eine eng anliegende Maske sowie eine Schutzbrille getragen werden. Die tote Spitzmaus könne dann in einer gut verschlossenen Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. War die Umgebung staubig, solle man umgehend duschen sowie Haare und benutzte Kleidung waschen.
Prinzipiell ist laut Information der Fachleute denkbar, dass sich jegliche Säugetiere mit dem Virus infizieren können, wobei es derzeit keine Hinweise gebe, dass andere Tiere als die Spitzmaus das Virus ausscheiden und somit als Infektionsquelle infrage kommen. Ob Igel bei der Übertragung des Virus eine Rolle spielen können, wird noch untersucht.
Der Nachweis von BoD-V1 beim Menschen ist meldepflichtig. Dem Ebersberger Gesundheitsamt liegen aber bisher nach eigenen Angaben „keinerlei Meldungen vor“. Eine Impfung gegen BoDV -1 stehe nicht zur Verfügung. Daher könne das Risiko einer Infektion nur dadurch vermieden werden, indem man Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen vermeidet.