Landkreis Ebersberg: Besorgnis in Zorneding:Übergriffe auf dem Schulweg

Ein Unbekannter hat zwei Erstklässler auf dem Schulweg angesprochen und sie festgehalten. Die Fahndung läuft.

Anja Blum

Offenbar gleich zwei Übergriffe auf Kinder gab es in den vergangenen Tagen in Zorneding: Nach SZ-Informationen wurde am Montagmittag eine Erstklässlerin auf dem Schulweg von einem fremden Mann angesprochen und festgehalten, am Dienstagnachmittag widerfuhr das Gleiche einem Klassenkameraden. Die Polizei bestätigte die Vorfälle, wollte aufgrund der laufenden Ermittlungen jedoch noch keine genaueren Informationen weitergeben.

Der Vorfall mit dem Mädchen ereignete sich auf einem Fußweg zwischen Schule und Herzogplatz, den die Siebenjährige alleine entlangging, als sie auf einmal von einem fremden Mann angesprochen wurde. Wo sie wohne und in welche Klasse sie gehe, habe der Mann wissen wollen, erzählt die Mutter.

Dabei hielt er das Mädchen am Arm fest, doch es wusste sich zu helfen: Es beantwortete die Fragen des Mannes nicht wahrheitsgemäß, trat ihn gegen das Schienbein, schrie und floh. "Sie hat, Gott sei Dank, einmal einen Selbstverteidigungskurs gemacht", freut sich die Mutter. Zunächst sei die Erstklässlerin auch sehr stolz auf sich gewesen - doch im Laufe des Tages habe die Angst sie eingeholt: Sie habe immer wieder - von sich aus - von dem Vorfall erzählt und wolle jetzt nicht mehr alleine zur Schule gehen. "Deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass es wahr ist", sagt die Mutter.

Noch am selben Tag wandte sich die Familie an die Rektorin der Grundschule und an die Polizei. "Ich habe einfach Angst, dass er meine Tochter jetzt erwischen will, weil sie ihn gesehen hat", befürchtet die Mutter.

Am nächsten Tag, am Dienstag, wurde dann ein Zornedinger Junge wohl von dem selben Mann belästigt. Da der Sechsjährige mit dem betroffenen Mädchen in eine Klasse geht, lag es zwar zunächst nahe, dass er die Geschichte - aufgrund des zuvor Gehörten - erfunden hatte. Doch die exakte Beschreibung des Mannes, die der Junge abgeben konnte, überzeugte die Polizisten: "Sie haben die Details ganz genau abgefragt und dann gesagt, dass alles übereinstimmt", berichtet der Vater.

Der Vorfall ereignete sich gegen 15 Uhr in der Birkenstraße vor dem Schlecker, der Junge war gerade auf dem Heimweg. Der Mann fragte den Sechsjährigen wiederum, wo er wohne, wie er heiße und in welche Klasse er gehe. Dann nahm er ihn bei der Hand und ging mit ihm in Richtung seines goldbraunen Autos. "Aber mein Sohn hat ihn an der Hand gekratzt und um sich geschlagen, bis er sich losreißen konnte", erzählt der Vater. Zuhause sei der Junge dann allerdings schon sehr aufgelöst gewesen und habe sichtlich unter Schock gestanden.

Laut dem Jungen trägt der Täter eine braune Jacke, eine graue Cordhose, eine dunkle Baseballmütze und einen Drei-Tage-Bart. "Außerdem ist er mindestens 1,80 Meter groß, schlank und etwa 40 Jahre alt", erklärt der Vater, zudem spreche er Hochdeutsch, nicht Bairisch. Die Polizei hat den Mann nach Angaben des Vaters zur Fahndung ausgeschrieben und sucht nach Zeugen der beiden Vorfälle. "Es kann doch nicht sein, dass das am helllichten Tag mitten vor dem Schlecker niemand gesehen hat", wundert sich der Vater.

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