Im Landkreis suchen immer mehr Menschen einen Job. Das geht aus aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur Freising hervor, die auch für Ebersberg zuständig ist. Dort waren Ende Dezember 4385 Personen als arbeitssuchend gemeldet, 2354 von ihnen hatten Anspruch auf Arbeitslosengeld. Vor einem Monat lagen die Zahlen noch um 123 beziehungsweise 98 Personen darunter, vor einem Jahr zählte man in Freising für den Landkreis Ebersberg sogar noch 590 weniger Arbeitssuchende und 405 Personen, die Arbeitslosengeld bekamen.
Ebersberg hat im regionalen Vergleich noch eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten
Die Quote für den Landkreis Ebersberg steigt damit im Monatsvergleich leicht von 2,6 auf 2,8 Prozent im Dezember. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote für 2024 lag bei 2,6 Prozent, im Vorjahr hatte sie noch 2,3 Prozent betragen. Ähnlich verläuft die Entwicklung in den anderen Landkreisen im Zuständigkeitsbereich der Freisinger Agentur: Die höchste Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt gab es heuer in den Landkreisen Dachau und Freising mit drei Prozent, erstere stieg im Vergleich zu 2023 um 0,5, letztere um 0,2 Prozentpunkte. Am niedrigsten war die Quote mit 2,4 Prozent im Landkreis Erding, doch auch hier gab es im Jahresvergleich eine Steigerung um 0,2 Punkte. Für Dezember errechnet sich für Erding eine Quote von 2,5 und in Freising von 3,1 Prozent, das ist jeweils ein Anstieg um 0,2 Punkte zu November, in Dachau gibt es einen Anstieg um 0,1 Punkte auf 3,2 Prozent.

Arbeitsmarkt im Landkreis Ebersberg:Mehr Arbeitslose im Jahresvergleich
Die Quote steigt im Vergleich zu 2022 um 0,2 Punkte auf nun durchschnittlich 2,3 Prozent, das ist auch der Wert für Dezember.
Laut Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising, hat die Zunahme in den vergangenen Wochen vor allem saisonale Gründe: Betroffen seien vor allem Beschäftigte in den witterungsabhängigen Außenberufen, in denen im Winter nicht oder nur stark eingeschränkt gearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang weist Windisch auf Maßnahmen hin, mit denen der Winter-Arbeitslosigkeit entgegengewirkt werden könne: „Ich möchte an die regionalen Unternehmen appellieren, die Möglichkeiten des Saison-Kurzarbeitergeldes zu nutzen und so weitere saisonbedingte Entlassungen zu verhindern. Damit verringern Unternehmen auch das Risiko, ihre bewährten Kräfte im Frühjahr an andere Betriebe zu verlieren.“
Der Bedarf nach Arbeitskräften bleibt in der Region trotz schwieriger Wirtschaftslage hoch
Denn trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzeichnet man in der Region weiter große Nachfrage nach Arbeitskräften. „Aufgrund der regionalen Marktstruktur mit einer Vielzahl an mittelständischen Betrieben, die darüber hinaus in ganz unterschiedlichen Branchen tätig sind, sind die Auswirkungen auf den hiesigen Arbeitsmarkt bisher vergleichsweise moderat“, so Windisch. Für alle vier Landkreise waren Ende Dezember 5880 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising, 85 mehr als vor einem Monat aber 272 weniger als Ende 2024. Im Landkreis Ebersberg registriert die Arbeitsagentur derzeit 1638 offene Stellen, das sind zwar 73 weniger als Ende November aber 56 mehr, als vor einem Jahr.
Dennoch sei laut der jüngsten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg auch im Jahr 2025 in den vier Landkreisen mit einem fortlaufenden Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, so der Agenturchef: „Somit wird im Jahr 2025 neben der Vermittlung unser besonderer Fokus auf der Qualifizierung von Arbeitslosen liegen.“