Jetzt ist auch Grafing dabei: In der jüngsten Sitzung hat der Stadtrat eine Resolution zum geplanten Ausbau der Bahnstrecke zwischen München und Rosenheim verabschiedet. "Der Stadtrat Grafing protestiert gegen die seiner Meinung nach unzulänglichen angekündigten Schallschutzmaßnahmen im Gemeindegebiet zur Bewältigung des zu erwartenden erheblichen zusätzlichen Bahnlärms". Er fordert ein konkretes Bekenntnis, den Ausbau wie eine Neustrecke zu behandeln. Dann wären die Anforderungen an den Lärmschutz deutlich höher.
Eingereicht von der CSU, größtenteils übernommen aus der parteiübergreifenden Zornedinger Arbeitsgruppe Bahnlärm und ergänzt vom Grafinger Rathaus soll die Resolution den Druck auf die Bahn und das Bundesverkehrsministerium erhöhen. Der Druck ist aus Sicht der Gemeinden deshalb nötig, weil sie bei dem Trassenausbau kein bindendes Mitspracherecht haben.
Gleichwohl müssen sie mit dem Zuglärm eine Hauptlast tragen. "Zwar sind Lärmschutzwälle geplant im Bereich Schammach und Oberelkofen, jedoch sieht die Stadt auch für Grafing Bahnhof und Nettelkofen erheblichen Handlungsbedarf", heißt es in der Resolution. "Nachdem der Bahnlärm unsere Stadt nicht erst an den Grenzen der Bebauung belastet (...), sind die dringend zu ergreifenden Lärmschutzmaßnahmen entlang der ganzen Bahnstrecke im Gemeindegebiet von Grafing und auch außerhalb der Bebauung unabdingbar."
Welche Lärmgrenzwerte die Bahn bei dem Ausbau zugrunde legt, ist nach wie vor offen. "Die DB sucht nun das Gespräch mit den Anliegergemeinden und wird auch einen Bürgerdialog durchführen", sagte ein Sprecher der SZ. "Uns ist bewusst, dass dabei der Lärmschutz eine zentrale Rolle spielen wird."