Kulturfrühling in Ebersberg:Blühende Bühne

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Musikalische Seelenverwandtschaft: Klaus Paier am Akkordeon und Florian Dohrmann am Bass bieten perfektes Zusammenspiel. (Foto: Michael Reidinger/oh)

Die Praxis für Kultur in Ebersberg begrüßt die neue Jahreszeit wieder mit einer abwechslungsreichen Konzertreihe. Das Angebot reicht von Jazz über Flamenco bis zu Volksmusik.

Von Anja Blum, Ebersberg

Könnte ja durchaus sein, dass der kommende Sonntag, 23. Februar, etwas aufregend wird. Immerhin sind der Bundestagswahl heuer einige heftige politische Beben vorausgegangen. Wer also das Bedürfnis hat, die Anspannung nach dem eigenen Urnengang etwas abzustreifen, der könnte um 17 Uhr in der Praxis für Kultur in Ebersberg ein geeignetes Angebot wahrnehmen und dort einfach den Klängen von Akkordeon und Kontrabass lauschen: Das Duo Paier – Dohrmann ist im Rahmen einer Deutschlandtournee zu Gast in der Kreisstadt.

„Inspired Rendezvous“ nennen die beiden Musiker ihr Programm, Inspiration schöpfen sie aus vielfältigen Quellen: aus den Charakteristika ihrer Instrumente, der Musik ihrer Vorbilder, dem Erleben der Welt und der Begegnung mit anderen Menschen. So entsteht eine reizvolle Mischung aus Standards von Ellington bis Mingus sowie eigenen Kompositionen und Improvisationen. In der Ankündigung heißt es: „Ein Faszinosum ist das perfekte Zusammenspiel des Duos, das nur aus einer musikalischen Seelenverwandtschaft jenseits aller Stile und Genres erwachsen kann.“

Seit zehn Jahren gibt es in Ebersberg einen Kulturfrühling

Vier Wochen nach diesem Gastspiel außer der Reihe beginnt dann der eigentliche „Kulturfrühling in der Praxis für Kultur“, der dieses Jahr ein kleines Jubiläum feiert: 2015 hat Sybille Fuchs die Konzertreihe in der Praxis für Kultur zum ersten Mal veranstaltet. „Umso mehr freut es mich“, schreibt sie, „dass das Duo DeVoss die Saison am Samstag, 15. März, mit lässigem, ausgelassenem, easy-listening Jazz eröffnet, denn die beiden waren auch beim ersten Kulturfrühling schon mit am Start.“ Das Duo besteht aus Bernd Detzel am Saxofon und Saman Vossoughi an Gitarre und Loops, los geht’s um 19.30 Uhr.

Auch der Gitarrist Ricardo Volkert war schon einmal beim Kulturfrühling mit dabei und spielt am Sonntag, 16. März, um 17 Uhr sein Soloprogramm „In den Gassen und Tavernen des Südens – Flamenco, Romanzen & Balladen“. Aus der magischen Bilderwelt spanischer und lateinamerikanischer Poesie zaubert Volkert mit virtuoser Gitarre und markanter Stimme ein berauschendes Klanggemälde.

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Am zweiten Wochenende, Freitag, 21. März, um 19.30 Uhr, heißt es mit Zebulon „Tradition und Improvisation – Musik, so wie man Geschichten erzählt“. Von der Straße, von Tanz und Festen: Das Quintett spielt traditionelle Volksmusik, ungarischem Csardas, rumänischen Hora, jiddischen Klezmer, griechischen Rembetiko oder irish Jiggs. So soll der musikalische Reichtum und die Einzigartigkeit all dieser Spielarten neu erlebbar werden.

Geschichten mit Musik erzählen am Sonntag, 23. März, Hedwig Rost und Jörg Baesecke mit ihrer „Kleinsten Bühne der Welt“. Das Programm heißt: „Höher als der Himmel, tiefer als das Meer – eine Welterkundung in sieben Schritten“. Zu erleben sind Jahrtausende, durchquert im Minutentakt. „In sieben kurzen Stücken reisen wir durch Zeit und Raum, begegnen dem antiken Dichter Ovid, erleben eine kaum bekannte Mozart-Oper, folgen den Fährten der Geschichten vom alten Griechenland bis ins Jetzt und spüren dabei dem Boden nach, der uns heute trägt.“

Hedwig Rost und Jörg Baesecke aus Pullach sind zusammen „Die Kleinste Bühne der Welt“ – und immer für eine Überraschung gut. (Foto: Angelika Bardehle)

Oder bebt er etwa? „Naturgewalten und Götterzorn, Sintflut und Neuanfang, Glück und Not, Krieg und Versöhnung – große Themen werden in den Theater-Miniaturen der beiden Bühnenerzähler verhandelt. Pointiert und spielerisch, mit einfachsten und eindrücklichen Mitteln, mit Bildern und Zeichen, mit Geige, Stimme und Papier.“ Beginn ist um 17 Uhr.

Das folgende Wochenende ist wieder einmal der Gitarre gewidmet – ein dankbares Instrument für die Räume der Praxis für Kultur. Am Samstag, 29. März, um 19.30 Uhr kommen Acoustic Visions zum ersten Mal in die Praxis für Kultur: drei Songwriter, drei Gitarren und drei Stimmen – Oiver Schell, Emanuel Dürr und Marcus Lipp. Am Sonntag, 23. März, um 17 Uhr lautet der Titel: „Sternenklang über dem Atlantik – Musik zwischen Folklore und Klassik“ mit Oliver Jaeger, der außer seiner spanischen Gitarre noch eine Symphonetta mitbringt.

Der Schlagwerker und Neue-Volksmusik-Pionier Erwin Rehling hat mit „Ois ned glogn“ ein autobiografisches Klangbuch einer Dorfjugend vorgelegt. (Foto: Werner Bauer)

Den Abschluss macht am Samstag, 5. April, um 20 Uhr Erwin Rehling mit „Ois ned glong“. Da erzählt der Musiker von seiner Jugendzeit auf dem Land in Soyen bei Wasserburg. Zu erleben gibt es also allerhand Geschichten, aber auch erweitertes Schlagzeug, Marimba, Steinspiel, Schellenbaum, Glocken, Schusser und Gesang. Auch dieses Gastspiel ist eine Premiere in der Praxis für Kultur.

Das vollständige Programm mit weiteren Infos ist zu finden auf der Homepage der Praxis für Kultur. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei – ein Hut für die Künstler geht um. Reservieren kann man bei Sybille Fuchs unter (0174) 413 85 68 oder per Mail an sybille.fuchs@praxisfuerkultur.de sowie bei Cornelia Fuchs unter (08092) 852 66 19.

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