Kreisklinik Ebersberg:Auf dem Weg der Gesundung

Das Krankenhaus steht finanziell besser da als 2015 und will sein Angebot bei der Versorgung von Kindern und Senioren ausbauen

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Die Kreisklinik will in Zukunft in der Lage sein, bessere medizinische Versorgung auch für Kinder anzubieten. Man arbeite derzeit an einem entsprechenden Konzept, kündigte Klinik-Geschäftsführer Stefan Huber in der jüngsten Sitzung des Kreistags an. Details dazu verriet er allerdings noch nicht. Laut Landrat Robert Niedergesäß soll im kommenden Jahr zunächst der Vorschlag dem Aufsichtsrat unterbreitet werden. Seit langem wünschen sich viele Familien in der Region in diesem Bereich eine Verbesserung des Angebots. Zwar erhalten Kinder in der Kreisklinik im Notfall eine Erstversorgung, werden dann aber an Fachkliniken weiterverlegt - wenn es ganz schnell gehen muss, auch mit dem Hubschrauber.

Ein Perinatalzentrum, in dem Kinder behandelt werden können, die etwa zu früh oder mit schweren Krankheiten auf die Welt kamen, wird es trotz möglicher Verbesserungen an der Kreisklinik allerdings wohl auch zukünftig nicht geben. Dafür müssten mehrere spezialisierte Ärzte ständig vor Ort sein, sagte Huber, das sei für drei bis fünf Problemfälle, die jährlich in andere Kliniken verlegt werden müssten, gar nicht darstellbar. Geburten, bei denen sich ein problematischer Ablauf von vornherein abzeichne, würden in Ebersberg gar nicht erst angenommen - Mehrlingsgeburten etwa oder Geburten von Schwangeren mit Diabetes.

Am Pflegepersonal soll nicht gespart werden

Insgesamt sieht der Geschäftsführer die Kreisklinik nach einem Jahr 2015 mit einem Defizit von 2,1 Millionen Euro in diesem Jahr "auf dem Weg der Gesundung". Endgültig kann zwar erst Bilanz gezogen werden, wenn der Dezember komplett abgerechnet ist, man hoffe aber in diesem Jahr auf eine "schwarze Null", so Huber. Es seien weitere Optimierungen geplant, darüber werde man demnächst auch mit dem Aufsichtsrat sprechen. Am Pflegepersonal wolle man aber auf jeden Fall nicht sparen. Bisher sind die Patienten jedenfalls laut Ärztlichem Direktor Peter Kreissl zum großen Teil sehr zufrieden mit den Leistungen der Klink, die Weiterempfehlungsrate betrage bei eigenen Erhebungen immerhin 90 Prozent.

Immer seltener muss zudem die Kreisklinik an andere Häuser verweisen, weil sie nicht auf die Versorgung von Patienten eingerichtet ist: 95 Prozent der Patienten, die einer stationären Behandlung bedürfen, sind inzwischen in Ebersberg gut aufgehoben, wie Kreissl erläuterte. "Wir haben viele gute Leute angeworben für Spezialbereiche", sagte er. Darüber hinaus habe man die Versorgung der Patienten durch externe Kooperationen weiter verbessern können. Selbst in der Knieendoprothetik und bei komplexen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse erfüllt die Klinik die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmengen.

Stillstand soll es auch in den kommenden Jahren bei der Kreisklinik nicht geben. So ist eine spezielle Station für geriatrische Patienten geplant, die - wenn alles nach Plan läuft - voraussichtlich Anfang 2019 eröffnet wird.

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