Süddeutsche Zeitung

Bewerbungsphase:Kreisjugendring Ebersberg lobt wieder einen Jugendkulturpreis aus

Das Thema lautet: "Vorsicht zerbrechlich". Die Abgabefrist steht bereits fest.

Von Sabina Zollner

Bei "Vorsicht zerbrechlich" denken viele Erwachsene wahrscheinlich an einen Paketaufkleber. Kindern und Jugendlichen aber kommt bei diesem Ausdruck vielleicht etwas ganz anderes in den Sinn. Was sich alles hinter diesen zwei Wörtern verbergen kann, dürfen junge Menschen beim zwanzigsten Jugendkulturpreis des Kreisjugendrings Ebersberg nun in Form von Kunstwerken darstellen - und dabei Preise im Wert von insgesamt 2500 Euro gewinnen.

Bis Ende Oktober haben die Kinder und Jugendlichen Zeit, ihre Werke abzugeben. In ihrer Ausdrucksform sind die Teilnehmer dabei völlig frei: Ob Bilder, Fotos, Texte oder digitale Kunstwerke, der Kreativität der jungen Künstler sind bei diesem Wettbewerb keine Grenzen gesetzt.

Diese Offenheit wurde auch im vergangenen Jahr genutzt. So war von Videospiel, über Bandkassette, Daumenkino bis hin zu Zeichnungen und Fotos alles dabei. "Diese Freiheit der Form macht die Veranstaltung so spannend", sagt Jurymitglied Babsi Lux. Mitmachen können alle Kinder und Jugendlichen zwischen sieben und 21 Jahren. Die jungen Künstler können sich mit ihrer Schulklasse oder einer Gruppe zusammenschließen, aber auch einzelne Teilnehmer sind willkommen.

Eine Jury bestehend aus der Zweiten Vorsitzenden des Kunstvereins Geraldine Frisch, der Grafikerin und Künstlerin Anne Liebegott, Babsi Lux vom Alten Kino, dem Geräuschemacher Max Bauer sowie Janis Michal vom Kreisjugendring wird die Werke dann im Herbst beurteilen.

Das Team hofft auch in diesem Jahr auf zahlreiche kreative Einreichungen. Das Motto "Vorsicht zerbrechlich" soll vor allem möglichst viele Teilnehmer ansprechen. "Wir wollten, dass ein Siebenjähriger genauso viel mit dem Thema anfangen kann wie ein 21-Jähriger", sagt Jurymitglied Bauer. Dem Team war es auch wichtig, dass die Werke jegliche Gestalt annehmen können. "Es soll jede Form der Interpretation möglich sein", so Bauer.

Die Zahl der Einreichungen stieg zuletzt deutlich

Zuletzt war die Zahl der Einreichungen für den Jugendkulturpreis deutlich gestiegen. 2016 gaben lediglich 13 Teilnehmer Werke ab - 2017 dann waren es 42 Einreichungen, ein Jahr später 44. Der große Sprung ist auch einem ehemaligen Jurymitglied zu verdanken: Die elfjährige Leni Glonner wählte vor zwei Jahren das Thema "Freundschaft" aus - und traf so offenbar genau den Geschmack der Kinder und Jugendlichen.

Seither findet der Preis großen Anklang. Die steigenden Teilnehmerzahlen veranlasste die Jury nun auch, das Preisgeld aufzustocken. Es wurde von 1000 auf 2500 Euro erhöht. Damit wolle man zeigen, dass man die Kinder und Jugendlichen ernst nehme, so Jurymitglied Lux. Doch nicht nur die Teilnehmerzahlen haben sich verändert: "Die Werke wurden auch immer politischer. Das freut uns natürlich", sagt Lux.

Wie viele Preisträger es diesmal geben wird, ist noch offen. Das hängt nämlich auch mit der Vielfalt der Einreichungen zusammen. Nach der Abgabefrist werden die Werke in verschiedene Kategorien eingeteilt. So will die Jury Einzelkämpfern, Gruppen, Klassen und einzelnen Teilnehmern unterschiedlichen Alters die gleichen Chancen bieten. Der Fairness halber werden die Werke auch in zwei Runden bewertet. In der ersten bleiben der Name und das Alter anonym. Erst in der zweite Runde werden diese bekannt, dann nehme die Jury auch auf das Alter Rücksicht, erklärt Bauer.

Bewertet werden vor allem der Bezug sowie die Umsetzung des Themas. Doch auch die Art der Präsentation sei wichtig, so Bauer. "Wir wollen sehen, dass die Kinder und Jugendlichen sich mit dem Thema befasst haben. Das begeistert uns am meisten", sagt Lux. Für ihre Beurteilung nimmt sich die Jury viel Zeit: So saßen die sechs Mitglieder im vergangenen Jahr mehr als sechs Stunden zusammen, um die Preisträger auszuwählen. Doch meist sind sich alle einig. "Wir kommen alle aus sehr verschiedenen Sparten. Aber mit unserer Wertung liegen wir oft sehr nah beieinander", so Bauer.

Mit einer Teilnahme verschaffen sich Kinder und Jugendliche jedoch nicht nur die Chance auf einen Gewinn, sondern sind auch automatisch Teil einer Ausstellung. Heuer werden alle eingereichten Werke erstmals für ein ganzes Wochenende im Kunstverein Ebersberg gezeigt. So können sich die jungen Kreativen bereits wie große Meister fühlen.

Jugendkulturpreis "Vorsicht zerbrechlich": Menschen von sieben bis 21 Jahren können alleine, als Gruppe oder Schulklasse ihre Werke bis Montag, 28. Oktober, um 17 Uhr in der KJR-Geschäftsstelle in Ebersberg abgeben. Die Werke werden von Freitag, 15. November, bis Sonntag, 17. November im Kunstverein ausgestellt. Die Preisverleihung findet dann am Sonntag um 16 Uhr statt.

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Quelle:
SZ vom 29.06.2019
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