Kreisjugendring Ebersberg:50 Werke - 2500 Euro

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Der siebenjährige Yassir und die neunjährige Roqia überreichen Philiipp Spiegelsberger vom Kreisjugendring Ebersberg ihre Arbeiten. In Kürze werden die Arbeiten an der Rampe ausgestellt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Beim Jugendkulturpreis geht es dieses Jahr um das Thema "Zerbrechlichkeit". Es gibt mehr Einreichungen als im Vorjahr - und ein deutlich höheres Preisgeld

Von Katharina Güntter, Ebersberg

- Unter dem Motto "Vorsicht zerbrechlich!" hatten Kinder und Jugendliche von sieben bis 21 Jahren dieses Jahr wieder die Möglichkeit, eigene Kunstwerke für den Jugendkulturpreis des Kreisjugendrings Ebersberg (KJR) zu gestalten. Viele denken bei Zerbrechlichkeit wahrscheinlich an Vasen, in Karton verpacktes Glas oder Bilderrahmen. Für die afghanischen Kinder Yassir und Roqia hat Zerbrechlichkeit aber eine ganz andere Bedeutung. Vor zwei Monaten kamen der Sieben- und die Neunjährige nach Deutschland - ihr Aufenthaltsstatus ist jedoch bis heute ungeklärt. Ihre Gefühle über diese Zerbrechlichkeit konnten sie nun in Form eines großen Bildes, auf dem sie afghanische und deutsche Eindrücke vereinten, beim KJR einreichen.

Um die 50 Werke wurden dieses Jahr abgegeben, zehn mehr als jeweils in den vergangenen zwei Jahren. "Das Alter war dieses Jahr bunt gemischt. Neben einigen ganz Jungen haben sowohl junge Jugendliche im Alter von zwölf, 13 Jahren, als auch angehende Erwachsene im Alter von 17, 18, 19 Jahren mitgemacht", sagte KJR-Geschäftsführer Philipp Spiegelsberger. Den Teilnehmern, von denen einige nicht das erste Mal antraten, war freigestellt, ob sie die Werke alleine oder in Gruppen erarbeiteten und wie sie ihre Ideen ausführten. Am häufigsten entstanden Bilder und Plastiken, aber auch Geschichten und Filme wurden als Format genutzt. "Wie lange die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken zugebracht haben ist ganz unterschiedlich. Einige haben mehrere Tage hintereinander konsequent dran gearbeitet, andere haben über Wochen immer ein bisschen was dazu gefügt."

Am Wochenende vom 15. bis 17. November werden die Stücke im Studio an der Rampe beim Ebersberger Klosterbauhof ausgestellt. Am Sonntag, 17. November, wird dann zum 20. Mal der Jugendkulturpreis von der Jury verliehen, die Gewinner erhalten ein Preisgeld von insgesamt 2500 Euro, das dieses Jahr um 1000 Euro erhöht wurde - entsprechend der gestiegenen Teilnehmerzahl. In jeder Kategorie wird es drei Gewinner geben, die Kategorien werden bei der Auswertung von der Jury festgelegt. Zusätzlich wird es dieses Jahr zum ersten Mal einen Publikumspreis geben.

Um die Werke gerecht zu beurteilen, werden sie in zwei Durchgängen begutachtet. Die Stücke werden nach Alter sortiert. Bei der zweiten Sichtung werden die Werke dann mit allen Informationen bewertet." Vor den Durchgängen legt die Jury sich Kriterien zurecht. Eines sei unter anderem, dass nicht nach Kunstform entschieden wird. Nach der Begutachtung hält die Jury dann eine Sitzung ab, in der die Anzahl der Kategorien und die Gewinner des Wettbewerbs mit dem jeweiligen Preisgeld festgelegt werden.

Mitglieder der Jury sind dieses Jahr die zweite Vorsitzende des Kunstvereins, Geraldine Frisch, die Grafikerin und Künstlerin Anne Liebegott, Babsi Lux vom Alten Kino, der Geräuschemacher Max Bauer und Janis Michal, Mitglied des Kreisjugendring Ebersberg. Anfang des Jahres gibt es immer eine Sitzung, in der die Jurymitglieder angefragt werden und über das Thema für den kommen Jugendkulturpreis entschieden wird.

Spiegelsberger ist auch dieses Jahr wieder aufgefallen, dass die Werke "sehr politisch geworden sind. Man erkennt einen Zusammenhang mit dem Umweltbewusstsein. Oft finden sich Motive für die Zukunft, wie mit dem Planeten umgegangen werden soll. Das hat uns sehr gefallen".

Die Ausstellung findet statt am 15. November von 16 bis 18 Uhr, am 16. November von 14 bis 18 Uhr und am 17. November von 14 bis 18 Uhr im Kunstverein Ebersberg, Studio an der Rampe, Klosterbauhof 6. Der Eintritt ist frei. Bei der Finissage am Sonntag wird zwischen 14 und 16 Uhr der Publikumspreis ermittelt. Um 16 Uhr beginnt die Preisverleihung, die musikalisch von der jungen Jazzgruppe "Youngsters Music Club" begleitet wird. Für Getränke und kleine Snacks wird gesorgt sein.

© SZ vom 02.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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