Kreisjugendring als Träger:Geld für drei vorbildliche Projekte

Nach dem Neustart des Programms "Partnerschaft für Demokratie" werden erste Mittel verteilt

Drei Projekte im Landkreis, die sich in vorbildlicher Weise gegen Rechtsextremismus, Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit einsetzen, werden aus dem Bundesprogramm "Partnerschaft für Demokratie" gefördert. Über die Verteilung der Gelder hat der örtliche Begleitausschuss entschieden, der nach dem Neustart des Programms nun erstmals getagt hat.

In der Vergangenheit hatte das Aktionsbündnis "Grass 21" über die Projektförderung entschieden und auch die Akteure bei der Antragstellung beraten. Doch Ende 2018 hat das Aktionsbündnis die Trägerschaft zurückgegeben, nachdem zuvor auch einige Kritik laut geworden war. Seit Anfang des Jahres ist der Kreisjugendring Träger des Projekts im Landkreis. Nach einer Aufbauphase hat nun der Begleitausschuss erstmals getagt, der sich aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, der Schulen sowie aus zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammensetzt. Dieser Ausschuss entscheidet darüber, wie die Bundesmittel, die in den Landkreis fließen, verteilt werden. Neben der Entscheidung über Projektförderungen evaluiert das Gremium die Ergebnisse und bestimmt auch die strategisch-inhaltliche Ausrichtung.

Für drei Projekte lagen nun Förderanträge vor, und alle drei werden Geld aus dem Bundesprogramm erhalten, wie der Begleitausschuss jetzt entschieden hat. Zum einen wird nachträglich noch die Demonstration "Ebersberg izzz da! - Widerstand gegen Rassismus" des Kreisjugendrings im März gefördert. Neben einem großen Demonstrationszug durch Ebersberg gab es damals auch eine Versammlung, in der sich die Redner für ein gemeinsames, tolerantes und menschenfreundliches Miteinander aussprachen.

Das zweite Projekt, das Unterstützung erhält, ist das Iku-Theater des Alten Kinos in Ebersberg, ein Theaterprojekt, welches bereits seit mehr als zwei Jahren Bestand hat und nach konzeptioneller Neuausrichtung im Landkreis Ebersberg fortgeführt werden soll. Mit dem von Geflüchteten selbst erarbeiteten Theaterprojekt wollen diese in einen interkulturellen Dialog mit der Ebersberger Bevölkerung treten. Dadurch sollen Vorurteile abgebaut und wechselseitige Anerkennung verbessert werden. Durch die Zugehörigkeit zur Theatergruppe sowie durch die Aufführungen wird eine Integration und Zugehörigkeit der Zugewanderten und dadurch die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft gefördert.

Als Dritter stellte der Künstler Thomas Hager sein Projekt "Die Stadt der Zukunft - wir erfinden unseren Lebensraum mit Mitteln der Kunst" vor. Das Projekt soll im Rahmen des Kunstvereinsprojekts "Die Kunst, die Welt zu retten" stattfinden. In dem Kunstprojekt soll von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen kreativ erarbeitet werden, wie sie sich ihre gemeinsame "Wunschstadt" oder auch "Stadt der Zukunft" vorstellen. Ziel ist es, ein Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse im miteinander geteilten Lebensraum herzustellen. Später sollen die im Projektrahmen entstandenen Kunstwerke in eine Ausstellung miteinfließen.

Förderanträge können auch weiterhin gestellt werden. Auskünfte dazu erteilt Julia Bissinger beim Kreisjugendring Ebersberg, Telefon (08092) 21038 oder E-Mail: julia.bissinger@kjr-ebe.de.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: