Süddeutsche Zeitung

Kostenlose Führungen:Sechs Kirchen und ein Bauernhaus

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Im Westen des Landkreises gibt es historische Gotteshäuser, im Osten ein Gehöft aus dem 18. Jahrhundert zu sehen

Neben den ehemaligen Gutshöfen des Baron Adolf von Büsing-Orville kann man im Landkreis am Sonntag, 8. September, noch weitere interessante Gebäude besichtigen: Im Westen sind mehrere Kirchen für Besucher geöffnet, in Steinhöring gibt es einen historischen Bauernhof zu sehen.

Der Einfirsthof Hofna liegt in der Gemeinde Steinhöring, die Adresse ist St. Christoph 10, im gleichnamigen Ortsteil. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Einfirsthof von 1779 mit teilweiser Bundwerkfassade und Blockbau am alten Wohnteil. Dieser ist sonst nicht öffentlich zugänglich, denn er wird derzeit mit Hilfe des Förderprojekts der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert, von 2020 an soll er dann als Ferienhaus vermietet werden. Besichtigt werden kann der Hof am Sonntag von 9 bis 12 Uhr, Eigentümer Max Kopp bietet auf Wunsch Führungen an. Mehr Informationen unter (08094) 458 93 56 oder per Mail an max_kopp@gmx.de.

Knapp hinter der westlichen Landkreisgrenze, in Möschenfeld in der Gemeinde Grasbrunn, öffnet die barocke Wallfahrtskirche Sankt Ottilie ihre Pforten. Die Geschichte des um 1640 bis 1670 entstandene Saalbaus erklärt der Vorsitzende des Heimatkreises Harthausen, Josef Karl, Führungen finden zwischen 11 und 17 Uhr statt. Weitere Informationen hat Rolf Katzendobler unter (089) 460 46 93 oder per Mail an rolfkatzendobler@aol.com.

Auch in Grafing ist eine Kirchenbesichtigung möglich, von 14 bis 18 Uhr kann man die sonst nur selten geöffnete gotische Leonhardikirche besuchen. Besonders sehenswert ist der Freskenzyklus aus dem Jahr 1408, der die teilweise Zerstörung der Kirche im Dreißigjährigen Krieg überstanden hat und 1963 bei Renovierungsarbeiten entdeckt wurde

In Oberpframmern kann man gleich vier historische Kirchen besichtigen. Von 11.30 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr gibt es Führungen durch die Filialkirche Sankt Ulrich in Wolfersberg. Diese ist seit dem Jahr 1100 nachweisbar. Die jetzige Kapelle, deren Baujahr nicht überliefert ist, gilt als bauliches und kulturelles Kleinod der Gegend und befindet sich in Privatbesitz. Besonders auffällig ist eine in sehr lebendiger Art und bunten Farben dargestellte Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Könige.

Etwas jüngeren Datums ist die Filialkirche Sankt Leonhard in Esterndorf. Die ehemalige Wallfahrtskirche in spätgotischem Stil entstand etwa um das Jahr 1500. Am Tag des offenen Denkmals gibt es von 11.30 bis 17 Uhr Führungen, von 13 bis 15 Uhr ist allerdings Pause. Dafür erwartet die Besucher bei schönem Wetter am Nachmittag Kaffee und Kuchen, solange der Vorrat reicht.

Dieses Angebot gibt es auch für Besucher der Filialkirche Sankt Georg in der Steinseestraße in Niederpframmern. Der achteckige Kapellenbau aus dem frühen 18. Jahrhundert zählt zu den wenigen sakralen Bauten des Landkreises dieser Art. Bemerkenswert ist die Wahl der Heiligen an der Westseite der Kapelle, die allesamt Schutzpatrone des bäuerlichen Lebens ihrer Zeit sind. Nach erst kürzlich abgeschlossenen Renovierungsarbeiten erstrahlt der farbenfrohe Altar mit seinen Darstellungen aus der Zeit des Barock und Rokoko in neuem, alten Glanz. Führungen gibt es auch hier vormittags von 11.30 bis 13 und am Nachmittag von 15 bis 17 Uhr.

Das vierte Gotteshaus, das in Oberpframmern am Tag des offenen Denkmals zu besichtigen ist, ist in der Glonner Straße die Pfarrkirche Sankt Andreas mit historischer Turmkapelle. Nach dem Dreißigjährigen Krieg begann der Bau der heutigen Kirche, 1678 wurde sie fertiggestellt. Erwähnenswert ist das Vesperbild auf dem linken Seitenaltar zur Verehrung Mariens als schmerzhafte Mutter aus den Jahren 1515/20. Die in der Turmkapelle erhaltenen Fresken aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zählen zu den ältesten romanischen Wandgemälden Oberbayerns. Führungen gibt es von 11.30 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr.

Mehr zur Geschichte der vier Oberpfammerer Kirchen gibt es auf https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-moosach/sankt-andreas-oberpframmern.

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SZ vom 05.09.2019 / wkb
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