Konzert in Vaterstetten:Gute Noten für die Lehrer

Musikschule Vat - Zupfinstrumente Konzert

Musikalisches Miteinander beim Konzert der Zupfinstrumente.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Zupfinstrumenten-Schüler lassen der Freude am Spielen ihren Lauf

Von Ulrich Pfaffenberger, Vaterstetten

Leonhard Cohen, Joseph Haydn, Manuel de Falla: Die Bandbreite der Stile und Epochen war groß, als der Fachbereich Zupfinstrumente der Musikschule Vaterstetten nun zum abendlichen Konzert geladen hatten. Wobei im Laufe der verschiedenen Auftritte deutlich wurde: Es kommt gar nicht so sehr darauf an, "was" die Nachwuchsmusiker in dieser Schule lernen, sondern "wie". Denn das Publikum im voll besetzten Saal des Seniorenwohnheims erlebte Auftritte, in denen sich Begeisterung und Verständnis von Stück und Spielweise in glaubwürdiger Form zeigten - und nicht in hingezüchteter Maximalforderung, wie sie lange Zeit üblich war, als solche Konzerte noch als kindliche Leistungsschau missverstanden wurden.

So ist auf Anhieb erkennbar, dass es in Vaterstetten darum geht, wie man ein Instrument "spielt". Die Kinder, sie sich da auf der Bühne einfanden, hatten ganz offenkundig alle ein Stück gefunden, das ihnen gefiel, mit dem sie sich wohlfühlten und mit dem sie - zwar nur in kleinem Umfang, aber immerhin - etwas über sich zu erzählen wussten. Ebenfalls erkennbar ist ein breit angelegtes Verständnis für das musikalische Miteinander, das "Konzertieren" im eigentlichen Sinne. Die begleitenden Pädagogen dienen da vor allem als moralische Stütze und als Wegbegleiter, den Ton und das Tempo geben recht selbstbewusst die Schüler an. Eine Tugend, die die Zuhörer mit Beifall honorieren, der deutlich über freundliche Anerkennung von Freunden und Familien hinausgeht.

Zupfinstrumente mit ihrer ausgeprägten rhythmischen Komponente eignen sich sehr gut, um dieses Verständnis zu erwerben und wiederzugeben. Oder um zu entdecken, wie die Charakteristik einer Melodie sich mit dem Instrument verändert. Zum Beispiel gleich in den beiden heiteren Stücken zu Beginn, bei dem sich im Junior-Ensemble Cordes a la mode Gitarren, Hackbrette und Harfen ganz entspannt durch folkloristisch angehauchte Melodien bewegen. Es folgen Soli, Duos, Terzette - der Abend ist gefüllt mit spannenden Begegnungen, die von einem soliden technischen Fundament zeugen, auf dem ein Freude spendend lebendiges Melodieverständnis gedeiht. Auch wenn der häufige Kontrollblick nach dem richtigen Griff auf dem Steg oder kleine Tempokorrekturen "unterwegs" noch die Schüler erkennen lassen, so drängt sich doch der Eindruck auf: Wenn diese jungen Musiker das nächste, schwierigere Stück angehen, werden sie dies mutig und zuversichtlich tun. Das ist das beste Zeugnis, das sie ihrer Schule ausstellen können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: