Konstituierende Sitzung:Frauenpower in Forstinning

Bürgermeister Rupert Ostermair bekommt zwei Stellvertreterinnen

Von Korbinian Eisenberger, Forstinning

Forstinnings Bürgermeister Rupert Ostermair (CSU) ist künftig von zwei Frauen umgeben. Seine Ehegattin kann dennoch auf Vorsichtsmaßnahmen verzichten, handelt es sich doch um eine rein politische Dreier-Beziehung: Anna Adlberger von der CSU wurde bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung diese Woche als neue erste Stellvertreterin des Bürgermeisters gewählt. In einer Kampfabstimmung setzte sich Adlberger gegen den bisherigen Zweiten Bürgermeister Peter Dirscherl von der Überparteilichen Wählergemeinschaft (ÜWG) durch. Dritte Bürgermeisterin bleibt Christine Reichl-Gumz von der SPD, die sich ebenfalls in einer Kampfabstimmung durchsetzte. Ihre Gegenkandidaten: Andreas Löffl (Grüne) und Susanne Grasser (ÜWG).

Anna Adlberger behauptete sich mit elf zu sechs gegen Peter Dirscherl. Christine-Reichl-Gumz holte neun Stimmen, Susanne Grasser kam auf fünf, Andreas Löffl auf drei. Bürgermeister Ostermair erklärte am Donnerstag, dass er der Zusammenarbeit mit seinen beiden Stellvertreterinnen positiv entgegen schaue. "Vorher war's ein Pärchen, jetzt ist es halt Frauenpower."

Sechs der 16 Gemeinderäte sind in Forstinning weiblich, knapp 40 Prozent also. Neu ist im Forstinninger Gemeinderat auch, dass dort seit dieser Woche eine zusätzliche Fraktion sitzt. Die Forstinninger Grünen haben bei ihrem ersten Antritt bei einer Kommunalwahl auf Anhieb drei Sitze geholt und sind damit zusammen mit der SPD drittstärkste Fraktion hinter CSU und ÜWG mit jeweils fünf Sitzen, der Bürgermeister ist hier nicht miteingerechnet.

Wie kommt die neue Fraktion beim Bürgermeister so an? Ostermair, mit 42 der zweitjüngste Bürgermeister im Kreis Ebersberg, ist nach sechs Jahren im Amt weiter diplomatisch bis vorsichtig. "Es werden neue Gedanken und Ideen Thema", erklärt er. "Die müssen wir miteinander konstruktiv und sachlich besprechen". Dass die Vertreter der Grünen die geplante Umgehung bei Schwaberwegen durch den Ebersberger Forst kritisch sehen, zählt Ostermair nicht zu den derzeit relevanten Punkten im Gemeinderat, wie er erklärt. "Seit dem letzten Beschluss liegt das Verfahren bei der Regierung von Oberbayern, von daher ist das gerade kein Thema."

Stattdessen Thema, so der Bürgermeister: Schaffen von Bauland für jung und alt, das Voranbringen der Ortsentwicklung und die Umgestaltung des Dorfkerns, dies hatten alle Fraktionen in ihren Wahlprogrammen mehr oder weniger aufgeführt. Wie die Maßnahmen für Bauland und Ortskern in Forstinning konkret aussehen könnten? Für solche Antworten sei es noch zu früh, so Ostermair. Klar ist nur: Der Flächennutzungsplan wurde bereits so verändert, dass die Pläne weiter verfolgt werden können.

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