Kommunalwahl in Egmating:Erste Frau im Bürgermeistersessel

Kommunalwahl in Egmating: Inge Heiler ist neue Bürgermeisterin in Egmating. Darüber freuen sich auch ihr Mann Hans und ihre Töchter Romy und Marina.

Inge Heiler ist neue Bürgermeisterin in Egmating. Darüber freuen sich auch ihr Mann Hans und ihre Töchter Romy und Marina.

(Foto: Privat)

Sieg mit Ansage: Nachdem Inge Heiler von der Aktiven Bürgerliste Egmating vor zwei Wochen nur knapp an einem Wahlsieg vorbeigeschrammt war, gewinnt sie bei der Stichwahl nun mit 58 Prozent der Stimmen

Von Franziska Langhammer, Egmating

Per Anruf von einem Gemeinderatsmitglied aus dem Rathaus erfährt Inge Heiler am frühen Sonntagabend von ihrem Wahlsieg. 58,03 Prozent der Egmatinger stimmten für sie, 41,97 Prozent für ihren Mitbewerber Ernst Eberherr; das Ganze bei einer Wahlbeteiligung von 75,11 Prozent. "Es ist ein Mädchen!", verkündet sie der SZ Ebersberg am Telefon und freut sich hörbar. Sie ist im Kreise ihrer Familie, die sich mit ihr freut - auch darüber, dass der Wahlkampf vorüber ist, wie sie sagt. "Ich danke allen, die mitgeholfen haben im Wahlkampf", sagt sie. "Jetzt müssen wir es anpacken." Für den weiteren Abend ist noch eine Live-Schaltung mit den anderen Mitgliedern der Aktiven Bürgerliste Egmating (ABE) angedacht, danach wird in trauter Runde zuhause gefeiert. Hoffentlich, so Heiler, könne bald eine Feier mit allen Beteiligten nachgeholt werden.

Inge Heiler war für die ABE angetreten und löst damit Amtsinhaber Ernst Eberherr (CSU) ab, der 24 Jahre lang als Bürgermeister in Egmating tätig war. Sie ist die erste Frau, die das Bürgermeisteramt in Egmating übernimmt.

Schon beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen war Heiler nur knapp an einer absoluten Mehrheit vorbeigeschrammt: Sie hatte auf Anhieb 49,17 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Ernst Eberherr, der für CSU und Freie Wähler angetreten war, hatte 39,45 Prozent der Stimmen für sich verbucht. Bernhard Wagner hatte am 15. März für die SPD und die Parteilosen nur 11,38 Prozent der Stimmen geholt und war damit aus dem Rennen um den Chefsessel im Rathaus ausgeschieden.

Im Rückblick auf die vergangenen Wochen sagt Inge Heiler: "Man ist sich nie sicher, bis man es sicher hat." Sie sei zwar angesichts des Ergebnisses vom 15. März optimistisch gewesen, aber man wisse ja nie, was passiert. Ausdrücklich bedankt sie sich beim scheidenden Bürgermeister Eberherr für seine Arbeit in den vergangenen 24 Jahren.

Inge Heiler verspricht, frischen Wind in die 2330-Einwohner-Gemeinde zu bringen. Die 43-Jährige ist verheiratet, hat drei Kinder und ist ausgebildete Versicherungs- und Marketingfachkauffrau. Außerdem ist sie staatlich geprüfte Hauswirtschaftsgehilfin. Seit 19 Jahren wohnt Heiler in Egmating, wohin sie ihr Mann gelockt hatte, wie sie auf ihrer Homepage schreibt. Viele Jahre war sie dort im Pfarrgemeinderat und im Elternbeirat der Grundschule tätig. 2011 hat Inge Heiler die Schulweghelfer in Egmating mitbegründet, bis 2019 war sie Abteilungsleiterin der Fußballer des TSV Egmating.

Handlungsbedarf sieht Heiler bei den Spielplätzen im Ort, die aus ihrer Sicht erneuert und erweitert gehören. Auch die Verkehrssicherheit in Egmating soll überprüft und verbessert werden. Sie will auch die Ortsteile besser an Egmating anbinden. Auf die Fahnen geschrieben hat sie sich auch Investitionen in erneuerbare Energiequellen sowie die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden. In Sachen Windrad vertritt Heiler eine defensive Haltung; rund um den Kastensee, so ließ sie auf einer Podiumsdiskussion wissen, gebe es sehr schützenswerte Waldgebiete. Außerdem will sich Heiler für langfristige Lösungen für die Zukunft von Kita und Hort einsetzen.

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