Kommunalwahl in Ebersberg:Wahl mit Schönheitsfehler

Zornedinger CSU nominiert Piet Mayr erneut als Bürgermeisterkandidat - und präsentiert eine bunt gemischte Liste

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Einen ganz kleinen Kratzer hatte der Abend für Piet Mayr dann doch parat. Bei seiner Nominierung als Bürgermeisterkandidat der Zornedinger CSU bekam der amtierende Rathauschef lediglich 22 der 23 möglichen Stimmen - ein Mitglied also votierte gegen ihn. Es könnte allerdings der einzige Schönheitsfehler auf dem Weg zur Wiederwahl bleiben, denn wie in der parteiinternen Aufstellungsversammlung am Montagabend, hat Mayr auch im Rennen um das höchste Amt der Gemeinde bislang keinen einzigen Gegenkandidaten.

Nachdem die Stimmzettel im Nebenstüberl des Hotel Neuwirt ausgezählt waren, durfte Robert Niedergesäß demonstrieren, wie gut er den Dreisatz beherrscht. Kurzerhand tippte der CSU-Landrat, der nicht nur als Gastredner sondern auch als Wahlleiter fungierte, das Ergebnis in sein Handy und verkündete, dass 95,9 Prozent der Stimmen auf Piet Mayr entfallen. "Ein sehr gutes Ergebnis", wie Niedergesäß anmerkte.

Ein eben solches winkt dem 63 Jahre alten Mayr auch bei der Kommunalwahl im März kommenden Jahres. In diese wird der Bürgermeister - Stand jetzt - als einziger Anwärter für das Amt des Rathauschefs gehen. Die meisten der anderen Zornedinger Parteien hatten bereits vor mehreren Monaten erklärt, dass sie keinen Kandidaten stellen wollen. Konkurrenz droht Mayr noch von Seiten der SPD, denn bei den Sozialdemokraten hat man sich noch nicht abschließend festgelegt. Das gilt zwar auch für die FDP, allerdings schätzen die Liberalen selbst ihre Erfolgsaussichten eher gering ein.

Kommunalwahl in Ebersberg: Hat gut lachen: Piet Mayr (links) ist von seinen CSU-Parteifreunden mit etwa 95 Prozent Zustimmung als Kandidat nominiert worden.

Hat gut lachen: Piet Mayr (links) ist von seinen CSU-Parteifreunden mit etwa 95 Prozent Zustimmung als Kandidat nominiert worden.

(Foto: Christian Endt)

Doch auch wenn eine andere Fraktion doch noch einen Bewerber aus dem Hut zaubern sollte, sieht sich Mayr als den besten Kandidaten für den Job. "Ich bin überzeugt, der richtige Bürgermeister für Zorneding zu sein", sagte er bei seiner Bewerbungsrede vor den Mitgliedern. Für den in Parsdorf lebenden Amtsinhaber wäre es die dritte und auch definitiv letzte Legislaturperiode. Und auf diese habe er noch mal "so richtig Bock".

Die Gemeinde Zorneding sieht Mayr unter seine Regie bestens aufgestellt. Die Ziele der vergangenen Wahl habe man gut umsetzen können und auch das Miteinander im Ort funktioniere hervorragend. Das Prinzip, näher am Menschen zu sein, finde hier voll statt. "Das ist für mich eine Grundeinstellung", so Mayr, der seine Kampagne auf den Wahlzielen von 2014 aufbauen will. Dazu zählen weiterhin die Schuldenfreiheit der Gemeinde, das Vorantreiben der Gewerbeentwicklung und die Verkehrsplanung im Ort. Mit dem Ausbau von Photovoltaikanlagen will Mayr die Energiewende weiter vorantreiben, die Nahversorgung in der Gemeinde soll ebenso erhalten bleiben wie das Ortsbild. Neu in die Agenda aufnehmen will Mayr den Lärmschutz entlang der Bahnlinie und das verstärkte Augenmerk auf Bauland für Einheimische.

Der Rathauschef gab allerdings auch zu bedenken, dass der Handlungsspielraum der CSU im Gemeinderat ob der fehlenden Mehrheit begrenzt sei. Dadurch müsse man eben ab und zu zähneknirschend Kompromisse schließen. Das soll sich mit der kommenden Wahl aber ändern. "Wir wollen stärker werden", so Mayr. Dafür soll eine recht bunt gemischte Liste an Gemeinderatsanwärtern sorgen. Vor allem auf den vorderen Plätzen finden sich mit Patrick Eichler, Stephanie Mannl und Maximilian Kardinal einige jüngere Kandidaten. Aus dem aktuellen Gremium tritt lediglich Tobias Hackl nicht mehr zur Wahl an. Bei der Vorstellungsrunde gingen die politischen Botschaften zwar noch nicht in die Tiefe, ein Kernthema schien aber vielen auf dem Herzen zu liegen. Windräder innerhalb der 10-H-Grenze seien mit ihnen nicht zu machen, sagten gleich mehrere der insgesamt 20 Bewerber.

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Die Kandidaten: 1. Stefanie Berndlmeier, 2. Patrick Eichler, 3. Stephanie Mannl, 4. Maximilian Kardinal, 5. Jutta Sirotek, 6. Robert Strobl, 7. Renate Pfluger, 8. Ferdinand Glasl, 9. Sebastian Pichler, 10. Dominik Huber, 11. Brigitte Hollweck, 12. Benno Inzenhofer, 13. Sylvia Boher, 14. Markus Glas, 15. Marion Plank-Huber, 16. Andreas Wach, 17. Benjamin Gibtner, 18. Sebastian Burchardt, 19. Christian Brenner, 20. Gottfried Sirotek. Ersatz: 21. Christian Krumpholz, 22. Johannes Schott.

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