Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Ebersberg:Opposition formiert sich

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Der neu gegründete Grünen-Ortsverband in Hohenlinden stellt seine Kandidatenliste für die Kommunalwahl im kommenden Jahr vor. Mit Manuela Brummer an der Spitze will man den konservativ geprägten Parteien im Gemeinderat Druck machen

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Erst im September ist der Ortsverband von "Bündnis 90/Die Grünen" in Hohenlinden gegründet worden - nun hat er bereits seine Bewerber für die Kommunalwahl im März nächsten Jahres präsentiert. Bei der Nominierungsversammlung im voll besetzten Stüberl des Wendlandhauses wurde die Kandidatenliste aufgestellt.

Spitzenkandidatin auf dem ersten Listenplatz ist die Sozialpädagogin und Lehrerin Manuela Brummer, die in München an der Fachakademie für Sozialpädagogik arbeitet und auf einem Bauernhof aufgewachsen ist: Sie wolle sich neben sozialen und landwirtschaftlichen Themen auch für die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) engagieren, sagte sie. Im Zusammenhang mit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" sei ihr wichtig, dass sich alle Beteiligten Gedanken zum Natur- und Artenschutz machen. Die 36-Jährige will sich nach eigenen Angaben darüber hinaus für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine gute Kinderbetreuung mit ausreichend Betreuungsplätzen, einsetzen.

Die 16 Kandidaten wurden einstimmig von den 15 wahlberechtigten Mitgliedern gewählt. Unter ihnen sind nicht nur Grünen-Mitglieder, sondern in Maria Rohrbach (dritter Listenplatz), Gisela Wimmer (siebter Platz), Ursula Bickhardt-Jedl (elfter Platz), Simona Marella (13. Platz) und Christina Lihl (15. Platz) auch Kandidatinnen, die keine Parteimitglieder sind. Die auf der Gründungsversammlung als Sprecher gewählten Sebastian Roth und Sebastian Brummer gehen auf dem achten und zehnten Listenplatz ins Rennen, die 71-jährige Elisabeth Rumpfinger kandidiert nicht. Dafür kann sich der 38-jährige Johannes Rumpfinger - der mit Roth zu den Initiatoren des Ortsverbands gehörte - auf dem zweiten Listenplatz gute Chancen ausrechnen, dem nächsten Gemeinderat anzugehören.

Die Gemeinde wächst durch Zuzug, die Strukturen, also beispielsweise Kindergärten und Schule, müssten dem angepasst und die "Fahrwegsicherheit im Ort" verbessert werden, sagte Rumpfinger. Er will sich zudem für die Nutzung von regenerativen Energiequellen einsetzen, es sollten auf den Dächern mehr Solaranlagen installiert werden. "Wir wollen Hohenlinden energietechnisch grüner machen und mit der Energieagentur in Ebersberg ganz eng zusammenarbeiten", unterstrich er. Der energetische Umschwung müsse erfolgen, dazu wollten die Grünen ihren Beitrag leisten.

Rumpfinger und der auf dem vierten Listenplatz kandidierende ebenfalls 38-jährige Armin Meyer aus Altstockach, der als Kfz-Elektriker im Qualitätsmanagement tätig ist, wollen zudem einen demokratischeren Stil bei Entscheidungen im Gemeinderat: "Das muss basisdemokratisch besser werden, wir wollen mit den Bürgern mehr diskutieren und deren Ideen in die Gemeinderatsarbeit einfließen lassen." Obwohl es Radwege in der Gemeinde gebe, müsse vor allem im Ort für Radfahrer mehr getan werden. Meyer: "Mir ist auch eine vernünftige Lebensmittelerzeugung wichtig, ich bin gegen Massentierhaltung."

Die Grünen wollen im derzeit von überwiegend konservativen Gruppierungen und Parteien (Überparteiliche Wählergemeinschaft ÜWH, Bürgerliche, CSU) dominierten Gemeinderat eine konstruktive Opposition werden. Auch bei der im November geplanten Aufstellung der Grünen-Kandidatenliste für den Kreistag werden sich einige Mitglieder aus Hohenlinden zur Wahl stellen.

Die Kandidaten: 1. Manuela Brummer, 2. Johannes Rumpfinger, 3. Maria Rohrbach, 4. Armin Meyer, 5. Wilma Kloiber, 6. Winfrid Rohrbach, 7. Gisela Wimmer, 8. Sebastian Roth, 9. Stephanie Harich, 10. Sebastian Brummer, 11. Ursula Bickhardt-Jedl, 12. Herbert Kloiber, 13. Simona Marella, 14. Markus Wimmer, 15. Christina Lihl, 16. Georg Harich. Ersatzkandidaten: Peter Rumpfinger, Gaby Lihl

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SZ vom 29.10.2019
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