Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Ebersberg:Josef statt Max

Bürger für Emmering nominieren Bürgermeisterkandidaten

Für die Bürgermeisterwahl im März wird es mindestens zwei Bewerbungen geben. Nachdem die Freien Wähler bereits im Juli Claudia Streu-Schütze aufgestellt haben, folgten nun die "Bürger für Emmering" mit der Nominierung von Josef Stocker. Pikant daran ist, dass die Gruppierung ursprünglich als Wahlverein für den derzeitigen Bürgermeister Max Maier gegründet worden war - mit dem man sich mittlerweile aber gründlich überworfen hat.

Wie auch der Rest des Gemeinderates, der Anfang 2018 Jahres den Bürgermeister einstimmig zum Rücktritt aufgefordert hatte. Der war 2008 als CSU-Kandidat das erste Mal gewählt worden, 2014 wollten seine Parteifreunde Max Maier aber nicht erneut nominieren. Relativ offen sprachen sie Maier die Kompetenz für das Amt ab und nominierten seinen Stellvertreter Martin Killi. Dieser wurde auch von den Freien Wählern unterstützt. Maier wiederum gründete die "Bürger für Emmering", als deren Spitzenkandidat er nicht nur in seine zweite Amtszeit gewählt wurde, sondern die auch aus dem Stand stärkste Fraktion wurden. Der Jubel wich allerdings schnell dem Frust: Alle Fraktionen, auch der "Bürger für Emmering", warfen dem wiedergewählten Bürgermeister vor, seinen Amtspflichten nicht nachzukommen, etwa indem er Beschlüsse nicht umsetze. Dieser warf dem Gemeinderat im Gegenzug Verleumdung vor, es sei behauptet worden, er nutze sein Amt für private Interessen. Mehrmals betonte Maier, dass er dieses Amt keinesfalls vorzeitig abgeben wolle. Weder auf die Rücktrittsforderung des Gremiums noch auf dessen Angebot, dem Bürgermeister sofort sein Ruhestandsgehalt zu bewilligen, ging Maier ein. Im Frühjahr erklärte er zumal, er könne sich auch eine dritte Amtszeit gut vorstellen.

Allerdings definitiv nicht als Kandidat seiner ehemaligen Wahlliste, wie diese durch die Nominierung von Josef Stocker nun klar macht. Dieser ist 1956 in Immenstadt geboren und lebt mit seiner Ehefrau Christine seit 2010 in Emmering. Er machte seine Berufsausbildung bei BMW, ging anschließend für zwölf Jahre zur Bundeswehr und erwarb dort die Fachhochschulreife. Danach folgten Studien für die allgemeine innere Verwaltung und Informatik/Betriebswirtschaft. Anschließend arbeitete er bei den Stadtwerken München und bei verschiedenen Finanzinstituten im Bereich Informatik. Die Kandidatur nennt Stocker die beste Chance, sich für die Gemeinde zu engagieren.

In größerer Runde vorstellen wird sich der Bürgermeisterkandidat am Donnerstag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr im Gasthof Bichler. Dort findet einen Monat später, am Donnerstag, 21. November, ebenfalls um 19.30 Uhr, die Jahreshauptversammlung der "Bürger für Emmering" statt, wo auch die Kandidatenliste für den Gemeinderat aufgestellt wird. Gesetzt sind dabei bereits neben Sepp Stocker auch Peter Perfler und Max G. Maier, der bereits für die Gruppierung im Gemeinderat sitzt. Weitere Bewerbungen nehmen Max G. Maier unter (08039) 90 78 44 oder maier.emmering@hotmail.de und Niko Mitsiopoulos unter n.iko@gmx.de entgegen.

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SZ vom 06.09.2019 / wkb
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