Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Ebersberg:Ebersberger Grünen reicht's

Bei der Stadtratswahl setzt die Partei auf weniger Wachstum

Auf die Grenzen des Wachstums hat der Club of Rome bereits vor fast einem halben Jahrhundert hingewiesen, für die Ebersberger Grünen sind diese Grenzen in der Kreisstadt nun erreicht. Auf ihrer Nominierungsversammlung für die Stadtratsliste forderten die Mitglieder, dass in Ebersberg künftig deutlich weniger gebaut werden soll. Neue Wohn- und Gewerbegebiete sollen bis auf weiteres gar keine mehr ausgewiesen werden.

Man wolle "das Motto 'höher, schneller, weiter' durch das Prinzip Nachhaltigkeit ersetzen", formuliert es Ortsvorsitzende Bettina Goldner. Dazu müsse man "Energie, Flächen und Ressourcen sparen". Beim Flächensparen setzen die Grünen auf den Ausbau im Innenbereich: Für die in die Jahre gekommenen Stadtbereiche müssten sukzessive Quartierskonzepte erstellt werden. Dort soll dann auch der soziale Wohnungsbau gefördert werden. Auch die Gewerbegebiete wollen die Grünen nicht erweitern, sondern effizienter nutzen.

Beim Verkehr setzt man auf bessere Fuß- und Radwege sowie ein "intelligentes Parkraum-Management". Eine oberirdische Umgehungsstraße lehnen die Grünen ab, der bereits vor zehn Jahren geforderte - und inzwischen auch von der CSU wohlwollend betrachtete - Vorschlag eines Tunnels, ist für die Partei nach wie vor die einzige Option für den Nord-Süd-Durchgangsverkehr. Auch bei der Energieversorgung setzt man auf klassische grüne Themen, gefordert werden 100 Prozent Strom aus Solar und Windkraft, für letztere soll die umstrittene 10-H-Regel abgeschafft werden.

Derzeit stellt die Grünen-Fraktion vier von 24 Mitgliedern des Stadtrates. Bis auf Philipp Goldner, der bereits im Sommer seinen Rückzug aus der Ebersberger Kommunalpolitik erklärte, stehen alle Fraktionsmitglieder - Petra Behounek, Susanne Schmidberger und Michael Schulte-Langforth - auf der Stadtratsliste.

Die Liste im Überblick: 1. Petra Behounek, 2. Marc Block, 3. Susanne Schmidberger, 4. Jürgen Friedrichs, 5. Lakhena Leng, 6. Helmut Fink, 7. Theresa Stock, 8. Christian Heindl, 9. Bärbel Körner, 10. Joel Gross, 11. Beatrice Fußgänger, 12. Michael Schulte Langforth, 13. Ilke Ackstaller, 14. Manfred Lipp, 15. Käte Reimann-Moder, 16. Gerhard Weydt, 17. Marianne von Pfaler, 18. Matthias Konrad, 19. Claudia Peter, 20. Kurt Scholz, 21. Bettina Goldner, 22. Thomas von Sarnowski, 23. Angela Bredel-Michael, 24. Richard Meisinger.

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SZ vom 23.10.2019 / wkb
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