Kommunalwahl in Ebersberg:Kommunalwahl: Gemeinden suchen weiterhin Helfer

Kommunalwahl in Ebersberg: Ein Landrat, 20 Bürgermeister, 19 Gemeinde- und zwei Stadträte werden am 15. März im Landkreis gewählt, das ist viel Arbeit für die Helferinnen und Helfer.

Ein Landrat, 20 Bürgermeister, 19 Gemeinde- und zwei Stadträte werden am 15. März im Landkreis gewählt, das ist viel Arbeit für die Helferinnen und Helfer.

(Foto: Christian Endt)

Für die Wahlen im März sind viele Kommunen im Landkreis Ebersberg bereits gut mit Wahlhelfern versorgt. Vereinzelt fehlen aber noch Freiwillige für die Auszählungen.

Von Nathalie Stenger, Ebersberg

Keine Wahl in Deutschland ist so kompliziert wie die bevorstehende. Vier Stimmzettel in der Wahlkabine, die Möglichkeit zu panaschieren - die Verteilung von mehreren Stimmen auf verschiedene Listen - und zu kumulieren - also das Verteilen von bis zu drei Stimmen pro Kandidaten - erwarten Wahlberechtigte am 15. März zur Kommunalwahl. Gerade im Hintergrund muss viel organisiert werden. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer engagieren sich ehrenamtlich, um demokratische Abläufe zu gewährleisten, abhängig von den Größen der Gemeinden wird im Landkreis unterschiedlich viel Unterstützung benötigt.

Erik Ipsen, Geschäftsführer des Rathauses Ebersberg, kann von voller Auslastung bezüglich Freiwilligen berichten: "Wir brauchen 144 Helferinnen und Helfer und die haben wir auch schon. Oft sind es Stammhelfer, die sich melden - Ehrenamtliche aus dem Stadtrat, von den politischen Parteien oder Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung, dem Landrats- und Vermessungsamt Ebersberg." Zu bestimmten Altersgruppen könne er keine Aussagen machen, genau wie die Geschlechteranteile sei das Alter bunt gemischt. Nur Neuwähler, das weiß Ipsen sicher, meldeten sich tendenziell weniger.

Da die Kommunalwahl recht komplex ist, braucht es besonders viele Helfer

Dass ein so hoher Bedarf an Wahlhelferinnen und Helfer bestehe, hänge mit der Komplexität der Kommunalwahl zusammen. "Wir werden die Auszählungen sogar auf zwei Tage verteilen", erklärt Ipsen. "Für die Wahlen von Bürgermeister, Landrat und Stadtrat starten die Rechnungen noch am selben Tag. Diese Arbeit geht dann bis spät in den Abend. Tags drauf, am Montag, wird das Rathaus Ebersberg geschlossen und alle Mitarbeiter machen sich daran, den Kreistag auszuzählen." Außerdem gelte überall das Vier-Augen-Prinzip, erklärt Ipsen. Mit dem Erfassungsstift, einem Barcode-Stift, könne ein Verzählen, beispielsweise beim Kreistag verhindert werden. 80 Euro gibt es in Ebersberg als Erfrischungsgeld für die Helfenden, im Falle einer Stichwahl, mit der in der Kreisstadt laut Ipsen gerechnet wird, werden Bürger mit 30 Euro für erneute Unterstützung entlohnt.

Damit liegen die Ebersberger beim Erfrischungsgeld im Durchschnitt der Landkreisgemeinden ergaben, der liegt bei rund 80 Euro. Neben der Kreisstadt orientiert sich auch die Marktgemeinde Kirchseeon nach einer Erhöhung von 20 Euro am Mittelwert. Rathausmitarbeiterin Ingrid Scharl berichtet von elf neuen Wahlhelfern, die sich zusätzlich zu Stammhelfern gemeldet haben. Dennoch seien die 104 benötigten Stellen noch nicht vollends besetzt. Spannend sei für Kirchseeon bei dieser Wahl die komplett neue Sitzverteilung der Gemeinderäte, so Scharl, mit einer Stichwahl sei bei drei Bürgermeisterkandidaten und einer Kandidatin sehr wahrscheinlich zu rechnen - beim Eintreffen dieser wird den Helfenden ein Betrag von 40 Euro gewährt.

Einige Gemeinden suchen noch nach Unterstützung für die Auszählung

Mehr Geld gibt es unter anderem in Poing. Hier warten jeweils 100 Euro Erfrischungsgeld auf 160 benötigte Wahlhelfer, informiert Birgit Englmann aus dem Poinger Rathaus. Im Falle einer Stichwahl des Bürgermeisters oder Landrats gibt es eine Summe in Höhe von 40 Euro. Die Gemeinde sei mit einer bisherigen Auslastung von 108 Freiwilligen im Alter von 18 bis 78 Jahren aber noch auf der Suche nach weiteren Bürgerinnen und Bürgern.

Anders sieht es in Markt Schwaben aus. Die 144 Posten in den Wahllokalen seien jetzt schon besetzt, heißt es aus dem Rathaus, im Falle von Krankheiten könne man sogar auf Reserven zurückgreifen, die von 8 Uhr an bei den Wahlen unterstützen. Hierbei seien weder bei Alter noch Geschlecht der Helferinnen und Helfer Auffälligkeiten festzustellen, so Beate Käser aus dem Wahlteam. Die Entlohnung in Markt Schwaben liegt bei 95 Euro, bei einer Stichwahl am 29. März bei 40 Euro.

Dass Vaterstetten - hier gibt es wie in Poing 100 Euro - mit mehr als 23 000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde im Landkreis ist, wirkt sich auch auf die Zahl der Wahllokale aus. Etwa 320 Helferinnen und Helfer werden benötigt, so Rathausmitarbeiterin Claudia Bitzer. Täglich würden es mehr, neben einem "großen Stammhelfer-Pool" seien auch schon rund 70 Neuanmeldungen eingetroffen. Die Gemeinde Vaterstetten sehe bei der Kommunalwahl besonders die stetig steigende Zahl an Briefwählern als große Herausforderung an. Die Briefwahlunterlagen müssen im Vorfeld von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses zusammengestellt, verschickt oder ausgegeben und bis zur Wahl ordnungsgemäß gelagert werden, erklärt die Wahlbeauftragte.

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