Kommunalwahl :Die Suche beginnt

SPD und Grüne brauchen Bürgermeisterkandidaten

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Eigentlich hatten sie ihren Wunschkandidaten für die Bürgermeisterwahl schon gefunden, die Roten und die Grünen in der Großgemeinde. Denn kurz nachdem Robert Winkler als ein möglicher Kandidat der CSU genannt wurde, hatten SPD und Grüne erklärt, sie würden im Falle seiner Nominierung keine eigenen Bewerber aufstellen. Nun ist es ja bekanntlich anders gekommen, die CSU-Mitglieder haben sich mit klarer Mehrheit gegen Winkler und für Leonhard Spitzauer entschieden. Ersterer hat noch vor der Abstimmung der CSUler definitiv erklärt, er stehe im Falle einer Niederlage auch für keine andere politische Gruppierung zur Verfügung.

Was bei diesen mit einiger Enttäuschung zur Kenntnis genommen wird, auch wenn diese unterschiedlich stark ausfällt. "Wir haben uns schon Gedanken gemacht über Plan C", sagt Sepp Mittermeier, SPD-Fraktionssprecher im Gemeinderat. Plan A wäre der überparteiliche Kandidat Winkler gewesen, seine Kandidatur als rot-grüner Bewerber Plan B - doch was heißt jetzt C? Von dieser Woche an wolle man in der Partei darüber beraten, wer sich um das Bürgermeisteramt bewerben soll, "es gibt durchaus Aspirantinnen und Aspiranten", sagt Mittermeier. Einen konkreten Namen nennen wollen die Genossen erst in einigen Wochen, idealerweise aber noch im August. Damit könnte man gleich nach der Sommerpause in den Wahlkampf einsteigen. Ob letztlich aber ein Mitglied der Sozialdemokraten von den Wahlplakaten lächelt, sei ebenfalls noch zu erörtern, Mittermeier kann sich auch gut einen gemeinsamen Kandidaten mit den Grünen vorstellen.

Dort sollen ebenfalls in dieser Woche die Beratungen über die K-Frage beginnen, "wir müssen jetzt scharf nachdenken", sagt Ortsvorsitzender Günter Glier. Auch über die Frage eines gemeinsamen Kandidaten mit den Sozialdemokraten. Komplett ausschließen will Glier ein solches Szenario zwar nicht, "aber ich möchte nicht, dass wir uns einfach an einen SPD-Kandidaten dranhängen - ich denke, wir finden schon selber jemanden." Dass dieser jemand nicht Winkler heißt, "das ärgert mich", sagt Glier, der in der Grünen-Fraktion von 2008 an drei Jahre lang zusammen mit dem parteilosen Winkler saß. Sein früherer Fraktionskollege "hat sich ziemlich ungeschickt verhalten", findet Glier, nämlich indem er sich erstens überhaupt auf den Vorwahlkampf gegen Spitzauer eingelassen und dann auch noch alle anderen Optionen einer Kandidatur ausgeschlossen hat. "Jetzt hat ihn die CSU aus dem Rennen geschossen", so Gliers Fazit.

Darüber, ob es am Ende drei oder vier Bewerbungen für das Bürgermeisteramt geben sollte, gehen die Meinungen auseinander. Glier befürwortet Letzteres, es sei doch der Sinn einer Wahl, dass es möglichst viel Auswahl gebe. Was in diesem Fall dadurch erreicht würde, dass alle Fraktionen im Gemeinderat einen Kandidaten aufstellen. "Dann würde es wohl auf eine Stichwahl hinauslaufen", denn dass es eine solche geben wird, scheint bei vier Kandidaten aus allen politischen Lagern doch einigermaßen sicher. Mittermeier findet genau deswegen auch Argumente für einen gemeinsamen Kandidaten links von der Mitte: "Sonst zerfleddern wir uns, und es kommen vielleicht weder Rot noch Grün in die Stichwahl."

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