Kommentar:Willkommen zur Schneeballschlacht

In Markt Schwaben schien die Wahl gelaufen, bevor sie überhaupt stattfand - das hat sich nun geändert, der Urnengang verspricht spannend zu werden

Von Korbinian Eisenberger

Bei den Vorbereitungen zu Kommunalwahlen ist es wie einem Schneeball. Es kann etwas dauern, aber wenn er ins Rollen kommt, gibt es kein Aufhalten. Schaut man sich in diesen Wochen die kommunalpolitische Landschaft in Ebersberg an, ließe sich aus den rollenden Kugeln so langsam aber sicher ein stattlicher Schneemann bauen.

Neuestes Beispiel: Die Gemeinde Markt Schwaben. Dort sah es bis vor kurzem aus, als stünde der Kandidat der CSU vor einem konkurrenzlosen Alleingang. Spätestens seit Montagabend jedoch ist klar, dass es dort zu einem durchaus interessanten Wahlkampf kommen dürfte, dessen Ausgang zum jetzigen Zeitpunkt offener nicht sein könnte. Der Grund: Nach der Nominierung von Michael Stolze als gemeinsamer Bewerber von SPD und Freien Wählern geht nun erstmals auch der Ortsverband der Markt Schwabener Grünen ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Deren Kandidat: Raphael Brandes, ein Mann, der in Markt Schwaben bekannt ist wie ein bunter Hund.

In Markt Schwaben kandidieren damit drei Männer für den Chefsessel im Rathaus, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bauamtsleiter Frank Eichner war in den vergangenen Jahren von allen dreien am nächsten dran am politischen Geschehen im Markt Schwabener Gemeinderat. Michael Stolze lebt zwar nicht mehr im Ort, ist aber in Markt Schwaben aufgewachsen und als früherer Feuerwehrkommandant und Urgewächs vielen ein bekanntes Gesicht. Raphael Brandes seinerseits ist wie Eichner ein Zugezogener, allerdings seit 20 Jahren in Markt Schwaben und dürfte - als langjähriger Präsident des BSG Markt Schwaben und Wirt des Oberbräus - sowohl Fußballern als Wirtshausgästen vertraut sein.

Für die Wahl am 15. März 2020 im Kreis Ebersberg heißt das: Nicht nur in Poing, Vaterstetten und in der Kreisstadt wird es spannend: Sondern auch in Markt Schwaben. So kommt es in vier der fünf größten Landkreis-Kommunen zum Mehrkampf um die Nachfolge des scheidenden Bürgermeisters. Die Schneeballschlacht ist eröffnet.

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