Das Schulamt meldet, dass der Umgang mit den Selbsttests gut läuft, "einfach und unspektakulär". Das ist sehr schön. Denn vermutlich nicht wenige Eltern haben im Vorhinein so einiges dafür getan, dass dem nun so ist. Schließlich kursieren rund um Corona unter Eltern und demnach auch Kindern so manche Schauergeschichten, weswegen es kaum verwundert, dass bei der Aussicht auf verpflichtende Selbsttests bei einer Achtjährigen aus Grafing sogleich die Tränen fließen. Also redet man gut zu, erklärt, tröstet - hilft ja nichts! Da müssen wir jetzt gemeinsam durch.
Um die Ängste noch weiter abzubauen, bestellt die Mutter Selbsttests für zuhause im Internet, knapp zehn Euro das Stück. Aber das ist es wert. Am letzten Ferientag sitzen drei Kinder und die Eltern um den Küchentisch, der große Moment ist gekommen. Wäscheklammern, Kosmetiktücher, Laptop: alles steht bereit. Nach dem offiziellen Erklärvideo kann es los gehen. Ui, wie das kitzelt, kaum berührt das Stäbchen die Nase. Es wird gelacht, geniest, geschnäuzt. Aber so gilt das nicht. Also noch mal rein, nun etwas weiter. Dem einen Kind laufen schon die Tränen runter, aber es macht tapfer weiter. Das andere bekommt Nasenbluten. Ohje. Das dritte lässt das Stäbchen derart schwungvoll aus der Nase schnalzen, dass das Sekret quer über den Tisch schießt. Der Mutter ins Haar. Na bravo!
Trotzdem: Der Nachwuchs ist beruhigt. Alle Tests zeigen ein negatives Ergebnis, und so schlimm war das Prozedere nun auch wieder nicht. Die Eltern hingegen bangen nun fast noch ein bisschen mehr. Diese Szene mal x im Klassenzimmer? Da können einem die Lehrerinnen und Lehrer nur leid tun. Hoffentlich haben die anderen Familien auch geübt.
Nun wird deutlich, dass dies im Landkreis Ebersberg offenbar - bis auf wenige Ausnahmen - der Fall ist. Die eigenen Kinder haben von keinen schlimmeren Test-Unfällen zu berichten, und das Schulamt zeigt sich ebenfalls zufrieden. Die Vernunft hat gesiegt. Endlich mal eine gute Nachricht.