Selbst wer die Korrespondenzen, Akten, Berichte und Meldeunterlagen, auf denen die aktuelle Sonderausstellung über die Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" aus dem Ebersberger Raum fußt, nur überfliegt, sollte eine dicke Haut mitbringen. Da geht es etwa um die 24-jährige Grafingerin Emma Malterer, die vergeblich eine Beschwerde gegen ihre gerichtlich angeordnete Zwangssterilisation einreicht; oder um Maria Dietl, die beim Ebersberger Gesundheitsamt um das Leben ihres sechsjährigen Sohnes Lorenz fleht - aber den Mord durch eine Überdosis mit dem Epilepsie-Medikament Luminal nicht verhindern kann.
Grafings Umgang mit seiner Geschichte:Der nächste Schritt ist überfällig
Dem Grafinger Archivar Bernhard Schäfer gebührt großer Respekt für seine Sonderausstellung über die Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" im Ebersberger Raum. Ein guter Anlass für die Stadt, sich endlich um die Umbenennung der Deuschlstraße zu kümmern.
Kommentar von Thorsten Rienth, Grafing
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