Klimaschutzfest:Gutes von Gestern

Klimaschutzfest: Benjamin Hahn ist Pressesprecher bei der Energieagentur Ebersberg-München.

Benjamin Hahn ist Pressesprecher bei der Energieagentur Ebersberg-München.

(Foto: privat/oh)

Beim Ebermuc-Festival gibt es in diesem Jahr einen Trachtenwettbewerb

Interview von Stella Vogl, Bruck

Auf dem Ebermuc-Festival am Samstag, 29. Juni, steht der Klimaschutz im Mittelpunkt. Am Windrad bei Hamberg in Bruck wird von der Energieagentur Ebersberg-München neben der auf das Stadtradeln abgestimmten Radl-Segnung, einer Diskussionsrunde und abwechslungsreichem Familienprogramm auch ein Trachtenwettbewerb angeboten. Gesucht werden die älteste Lederhose und das älteste Dirndl, Pressesprecher Benjamin Hahn erklärt die Details:

SZ: Beim diesjährigen Klimaschutzfest wird der Bogen vom Klima zur Tracht gespannt. Wie kam es dazu?

Benjamin Hahn: Das kommt von unserer Auffassung, dass Nachhaltigkeit nicht nur Klimawandel betrifft, sondern sich auch durch die Bewahrung dessen ausdrückt, was andere Menschen geleistet haben. Das zeigt sich eigentlich ganz gut in der Tracht.

Und wie sieht es mit der Beweislage aus? Was ist alles an Beweisen zugelassen?

Natürlich ist es sehr schwierig nachzuweisen, wie alt ein Kleidungsstück ist. Deshalb haben wir uns überlegt, es ein wenig scherzhaft zu halten. So darf zum Beispiel die Urgroßmutter, die das Alter der Lederhose oder des Dirndls bezeugen kann, gerne mitkommen. Wir akzeptieren Gemälde und Fotografien und im allerschlimmsten Fall auch die treuherzige Bekundung, dass die Tracht wirklich alt sei.

Ein Dirndl besteht ja im Gegensatz zur Lederhose aus mehreren Teilen: Muss es beim Wettbewerb vollständig sein?

Nein, das Dirndl muss nicht vollständig sein. Nur sollte ein großer Teil des Stoffs wie Schürze oder Mieder tatsächlich alt sein. Da kann man relativ frei darüber diskutieren.

Sie nehmen es also nicht allzu genau?

(lacht) Nein, das soll schließlich ein Wettbewerb sein, der allen Spaß machen soll, und den wir mit einem Augenzwinkern veranstalten. Deshalb nehmen wir das nicht hundertprozentig ernst.

Sollen die Erbstücke nur gezeigt oder im besten Fall auch vorgeführt werden?

Im besten Fall trägt man natürlich die Tracht. Dadurch soll gezeigt werden, dass man etwas Altes auch heute noch nutzen kann. Aber wir verstehen logischerweise, wenn jemand eine Lederhose, die aufgrund ihres Alter schon sehr brüchig ist, nicht mehr tragen kann.

Und muss man sich zu dem Wettbewerb vorher anmelden oder kann man aus der Spontanität heraus daran teilnehmen?

Das ist ganz offen. Jeder vor Ort, der Lust hat, kann daran teilnehmen. Man meldet sich vorab einfach bei uns am Stand, und dann machen wir das ganz spontan.

Eine letzte Frage an Sie persönlich - wären Sie denn selbst ein geeigneter Kandidat für diesen Trachtenwettbewerb?

Ich persönlich leider nicht, da ich gebürtig aus dem Ruhrgebiet stamme. Inzwischen habe ich mir aber eine Tracht zugelegt. Man muss sich hier unten ja auch ein bisschen anpassen. Aber selbst könnte ich nicht mitmachen, da meine Tracht gerade mal sechs Jahre alt ist.

Das Klimaschutzfest für die Landkreise Ebersberg und München beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst. Es ist zugleich auch der Auftakt für das Stadtradeln in den beiden Landkreisen. Um 11.30 Uhr ist dann Mittagessen mit der Glonner Musi, um 12.30 und 16.45 Uhr gibt es ein Showabseilen vom Windrad. Der Wettbewerb um das älteste Dirndlgwand und die älteste Lederhosn findet um 13 Uhr statt. Um 14 Uhr ist dann der offizielle Startschuss für das Stadtradeln mit den beiden Landräten Robert Niedergesäß und Christoph Göbel. Führungen durch das Windrad gibt es um 15 und um 16 Uhr. Außerdem gibt es drei Veranstaltungen unter dem Motto "Speaker's Corner": Um 15 Uhr zum Thema "Raus aus der Klimakrise", um 16 Uhr heißt es: "Die Uhr tickt - nicht nur fürs Klima" und um 17 Uhr, passend zum Stadtradelauftakt "Radeln for Future".

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