Süddeutsche Zeitung

Kleines Theater Haar:Schwarz sehen? Weiß nicht

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Musikkabarettist Peter Fischer eröffnet die Saison in Haar

Wenn ein Münchner aus seiner Heimatstadt wegzieht, was wird er wohl am meisten vermissen? Die Biergärten? Die Brezn? Den Föhn? Den Grant? Die vielen SUVs? Peter Fischer denkt besonders sehnsuchtsvoll zurück an den Englischen Garten - und das kann jeder, der es sich leisten kann, noch hier zu wohnen, gut nachvollziehen. Der Musik- und Wortkabarettist Peter Fischer ist vor zwei Jahren von München nach Mannheim gezogen, als Grund nennt er - nicht ganz überraschend - den Münchner Mietmarkt: "Ich zahle weniger als vorher, aber verglichen mit meiner alten Wohnung lebe ich jetzt wie'n König! ... wenn nicht gerade Corona ist", so Fischer. Rund ein halbes Jahr lang konnte der Kabarettist sein Soloprogramm aufgrund der Pandemie nicht spielen. Jetzt wird er am Samstag, 12. September, die Spielzeit im Kleinen Theater Haar eröffnen. Quasi eine Rückkehr in die alte Heimat, nicht in den Englischen Garten aber immerhin in den Haarer Jugendstilpark.

Ein Unbekannter ist der 33-Jährige nach diversen erfolgreichen Auftritten auf offenen Bühnen der Kleinkunstszene in München oder Berlin schon länger nicht mehr, sein Soloprogramm "Zweitastengesellschaft. Schwarz sehen? Weiß nicht." wurde mit etlichen Preisen im Bereich Kabarett, Chanson und Kleinkunst ausgezeichnet. Peter Fischers "Zweitastengesellschaft" will vor allem eines: In einer Zeit, in der falsch richtig ist und richtig egal, in der die Gutmenschen die Bösen und Wutmenschen die Lautesten sind, für den Mittelweg plädieren: "Für Sanftmut. Für Kompromisse. Nur bitte, verdammt noch mal, nicht die falschen. Ihr Deppen", erklärt er unmissverständlich ambivalent. Die Veranstaltung, Beginn 19 Uhr, wird in Haar natürlich den aktuellen Hygieneregeln entsprechend realisiert.

Am Sonntag, 13. September, ist das Theater noch Schauplatz zweier weiterer Vorstellungen: Der ausgefallene Termin mit dem Verein Mini Musik "Schlaf gut, kleiner Bär" wird dann nachgeholt, Beginn 16 Uhr. Am Abend spielt noch "Peter Tuscher's Blue in Green". Infos gibt es unter www.kleinestheaterhaar.de, Karten unter anderem über www.reservix.de.

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SZ vom 11.09.2020 / wat
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