Kirchseeon:Museum für die Perchten

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Die wertvollen geschnitzten Masken der Kirchseeoner Perchten können bald angemessen in einem eigenen Museumsraum aufbewahrt werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Gemeinde Kirchseeon übernimmt Planungskosten

Von Sandra Langmann, Kirchseeon

Ein Museum der Perschten-Stiftung Kirchseeon soll in die Schule der Marktgemeinde einziehen - beziehungsweise ist der in den erweiterten dritten Abschnitt der Schule jetzt erstmals in Planung. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde einstimmig beschlossen, in den Haushalt 2017 einen Betrag in Höhe von 6500 Euro für die Entwurfsplanung einzustellen. Außerdem sieht der Finanzplan der kommenden Jahre weitere Mittel für das Perchtenmuseum vor.

Dem ging ein Zuschussantrag der Perschten-Stiftung vom 26. Januar 2017 voran. Aus dem ausführlichem Schreiben gehe laut Bürgermeister Udo Ockel (CSU) hervor, wie viel Herzblut der Verein investiere. Im Museum soll Sammlungsgut ausgestellt und die Tradition der Perchten den Besuchern näher gebracht werden. Jedoch könnten der Verein die Kosten aufgrund der finanziellen Situation nicht stemmen. Die Räumlichkeiten, die dem Verein zur Verfügung stünden, seien zwar klein, doch könnten mit einem professionellen Planer wirkungsvoll gestaltet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Als erster Schritt müsse daher für die Vorplanung 6500 Euro investiert werden. Nach Abschluss des Umbaus und der Erweiterung der Grund- und Mittelschule Kirchseeon erfolge 2018 die Ausstattung für ein Depot mit Werkstatt und Büro, wofür Kosten in Höhe von rund 60 000 Euro. Das entnimmt der Bürgermeister dem Zuschussantrag. 2019 folge die Ausführungsplanung und 2020 sei die Umsetzung dann abgeschlossen. Insgesamt würden dafür Kosten um die 100 000 Euro anfallen, sagte Ockel. Allerdings könne man mit Fördermitteln der Landesstelle für die nichtstaatliche Museen Bayern rechnen, diese würde 20 Prozent der Kosten übernehmen.

SPD-Gemeinderat Harry Blöchl zeigte sich überzeugt, dass die Kosten weit unter den geplanten 100 000 Euro liegen werden. Davon geht auch Ockel aus. Zudem hätte die Perschten-Stiftung im Gegensatz zu anderen Vereinen nie Geld von der Gemeinde in Anspruch genommen und nun könne man ihnen finanziell aushelfen.

Da es sich dabei aber um einen museumsähnlichen Betrieb handelt und Personalkosten entstehen könnten, stand Rüdiger Za von den Grünen dem Antrag anfangs skeptisch gegenüber. Er stellte die Frage, wer eventuelle weitere Kosten tragen werde. Die Gemeinderatsmitglieder sowie der Bürgermeister gehen davon aus, dass ehrenamtliche Mitarbeiter für Führungen im Museum und dergleichen zuständig sein werden. Die Unterhaltskosten wie Strom und Wasser werden von der Gemeinde getragen, erklärte Ockel. Man könne das Vorhaben nur aus heutiger Sicht betrachten. Personalkosten seien vorerst nicht vorgesehen. "Man kann darüber verhandeln, wenn es so weit ist", sagte Ockel. Somit wurde der Zuschussantrag der Perschten-Stiftung auf Übernahme der 6500 Euro für die Entwurfsplanung einstimmig im Gemeinderat beschlossen - mit dem Zusatz, dass keine Personalkosten anfallen.

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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