Kirchseeon:Mehr Platz im oberen Stock

Lesezeit: 2 min

Kirchseeoner Gemeinderat beschließt Schulumbau

Die Schule braucht mehr Platz. Neue Schüler und die Ganztagesbetreuung bringen die Grund- und Mittelschule an der Münchner Straße an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass die Bildungseinrichtung zweigeteilt ist; ein Gebäude befindet sich in Eglharting, das andere in Kirchseeon. Das bedeutet für die Lehrer bisher viel Fahrerei von einem zum anderen Standort - meist auch noch über die viel befahrene B 304, die durch die Gemeinde führt. Doch damit soll bald Schluss sein, denn die Erweiterung der Schule ist bereits seit langem geplant.

Durch ein zusätzliches Stockwerk soll die Grund- und Mittelschule an der Münchner Straße zusätzliche Klassen- und Fachräume sowie Platz für die Mittagsbetreuung erhalten. Der Langbau und der Anbau an der B 304 werden dafür um einen Stock erweitert. Dass aufgestockt wird, steht bereits fest. Bisher war man sich im Gemeinderat allerdings nicht über die Ausmaße einig. Denn die Pläne sehen bisher vor, dass das zusätzliche Stockwerk auf dem Langbau etwas breiter ist als das bestehende Gebäude und so in den Innenhof hinausragt. Dadurch könnte ein großer Bereich entstehen, der sogenannte Differenzierungsräume bietet. Dort hätten Schüler die Möglichkeit, in Gruppen zu arbeiten und sich auszutauschen.

Allerdings müssten für diese Lösung die Fundamente verstärkt werden; das habe die Prüfung der Statik ergeben. Und das kostet. Aus diesem Grund habe man seit einiger Zeit darüber gesprochen, das zusätzliche Stockwerk doch kleiner zu gestalten, berichtete Bürgermeister Udo Ockel (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Diese Lösung würde dann eher einen breiten Flur als eine Verweilzone im oberen Stockwerk bedeuten. 90 Quadratmeter weniger Fläche - dafür aber auch 270 000 Euro weniger Kosten. "Das wäre die dringend erhoffte Reserve", betonte Ockel. Denn der Kostenstand von 6,5 Millionen Euro liege bereits über dem geplanten Budget. Und Rücklagen für Unvorhergesehenes seien darin noch nicht einmal eingeplant.

Für Schulleiter Franz Kraxenberger wären beide Lösungen denkbar: "Natürlich bin ich für die große Variante", sagte er. Doch auch das kleine Konzept bedeute schon einen Zuwachs an Qualität. Rüdiger Za (Grüne Liste) hingegen plädierte dafür, über eine dritte Lösung - mit einem kompletten Neubau an anderer Stelle - nachzudenken. "Wir sollten langfristig für die nächsten 25 Jahre planen", betonte er. Für die Aufstockung müsse man viel zahlen, aber in einigen Jahren kämen zusätzlich noch Sanierungskosten hinzu. Dem stimmte Architekt Franz Balda zu: "Das Gebäude wird irgendwann sanierungsbedürftig werden." Er betonte aber auch, dass die Aufstockung im Vergleich zum Neubau nicht teurer sei, da man sich den kostenintensiven Baugrund spare. So wurde Zas Vorschlag direkt vom Gemeinderat abgelehnt.

Nachdem mehrere Sitzungsteilnehmer eine Tendenz hin zur umfangreicheren Aufstockung zu erkennen gaben, verlangte Klaus Viellechner (Freie Wähler), dass die Kosten dann aber gedeckelt werden sollten. Für entstehende Mehrkosten dürfe kein neues Darlehen aufgenommen werden, sondern man müsse an anderen Stellen sparen. Nach langer Diskussion beschloss der Gemeinderat mit einer Gegenstimme, trotz der Mehrkosten das größere Konzept umsetzen zu lassen. Die Frage der Deckelung verschob Ockel allerdings auf September.

© SZ vom 06.07.2015 / Moje - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: