"Ich habe noch nie Kurzarbeit gefahren, geschweige denn, Mitarbeiter aus Arbeitsmangel gekündigt und garantiere auch heute noch den Kindern unserer Mitarbeiter einen Arbeitsplatz." Oder: "Wer eine Milliardenpleite hinlegt und anschließend Milliardär bleibt und den Steuerzahler die Milliardenverluste zahlen lässt, ist für mich kein Unternehmer. Er ist ein Ausbeuter." Gesagt hat solche Sätze Wolfgang Grupp, Textilunternehmer aus dem schwäbischen Burladingen. Mit seiner Firma Trigema zeigt er, dass es auch in der Bekleidungsbranche möglich ist, gewinnbringend in Deutschland zu produzieren. Wie das funktioniert und welche unternehmerische und auch menschliche Werte Grupp dabei für unverzichtbar hält, wird der 74-Jährige beim 13. Unternehmerabend im Berufsförderungswerk (BFW) in Kirchseeon erläutern. Da es für die Veranstaltung schon zahlreiche Anmeldungen gibt, empfiehlt BFW-Mitarbeiter André Stiefenhofer, sich bald einen Platz für die Veranstaltung zu sichern.
Dass man sich im BFW entschieden hat, ein prominentes Zugpferd für die Unternehmerabende einzuladen, soll das Interesse an der Veranstaltungsreihe erhöhen. Denn das BFW ist ein Dienstleister in der Rehabilitation für Menschen, die ihren alten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Aber auch die Prävention und das betriebliche Eingliederungsmanagement gehört zu den Aufgabenfeldern der Einrichtung. Von einem prominenten Unternehmer wie Grupp erhofft sich das BFW großes Interesse von Unternehmern aus der Region, "denn wir werden auch daran gemessen, wie unsere Teilnehmer nach der Rehabilitation vermittelt werden können", sagt Stiefenhofer.
Für die Organisation der Unternehmerabende hat sich das BFW in der Krankenkasse AOK einen Partner ins Boot geholt, dessen Anliegen naturgemäß ebenfalls rund um die Gesundheit zu finden sind. Bislang hatte man etwa über Burnout aufgeklärt, oder wie man erkennt, dass Mitarbeiter suchtgefährdet sind. Mit Wolfgang Grupp, so der Wunsch von Stiefenhofer und Bernhard Frey, Leiter der Ebersberger AOK-Geschäftsstelle, wurde nun jemand eingeladen, der emotionalisiert und zeigen soll, dass Prävention in Unternehmen keine Schönwetter-Veranstaltung ist, sondern einen betriebswirtschaftlichen Effekt habe, so Stiefenhofer.
Dass sich Vorsorge rechnet, wird Grupp in einem Impulsreferat mit dem Titel "Ethik rechnet sich - Unternehmen brauchen Werte" am Donnerstag, 13. Oktober, aufzeigen. Im Anschluss ist eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Investitionen in die Mitarbeiter - Goldgrube oder Hygienefaktor?" unter Beteiligung des Publikums vorgesehen.
Anmeldungen zum Unternehmerabend mit Wolfgang Grupp per Fax (08091) 51 33 03 oder E-Mail an info@bfw-muenchen.de bis spätestens 7. Oktober. Die Veranstaltung dauert von 18 bis 21 Uhr, der Eintritt ist kostenlos.