Kirchseeon:Innen statt Außen

B304 Vollsperrung Eglharting-Kirchseeon

In der Kirchseeoner Ortschaft Riedering ist viel gebaut worden. So viel, dass das Landratsamt nun eine Änderung des Flächennutzungsplans fordert.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der bebaute Bereich in Riedering wird zum Innenbereich, was nur Vorteile haben soll

Von Sandra Langmann, Kirchseeon

Wo und wie in Kirchseeon gebaut werden darf, das ist in der Gemeinde nicht immer so auf den ersten Blick ersichtlich. Vor allem wenn auch noch das Landratsamt mitredet. So geschehen im kleinen Ort Riedering, für diesen musste nun eine Lösung her.

Der bebaute Bereich in Riedering hatte sich nämlich zum Innenbereich entwickelt, galt aber weiterhin als Außenbereich. "Da brauchten wir vom Landratsamt eine klare Definition", erklärt Bürgermeister Udo Ockel (CSU). Bislang stellte der Bereich eigentlich kein Problem dar, bis der Betreiber einer landwirtschaftlichen Halle im Vorjahr einen Antrag auf Nutzungsänderung stellte. In der einen Hälfte der Halle sollten nun nämlich auch Anhänger hergestellt werden. "Die Nutzungsänderung in eine gewerbliche Maschinenhalle wäre wahrscheinlich trotzdem durchgegangen", ist sich Ockel sicher. "Doch wir wollten gleich Klarheit für den gesamten Bereich haben."

Auf Antrag des Marktes Kirchseeon wurde vom Landratsamt Ebersberg geprüft, welcher Bereich in Riedering dem Innenbereich zugeteilt werden kann. Das Landratsamt erkannte auch, dass sich der bebaute Bereich mittlerweile zu einem "im Zusammenhang bebauten Ortsteil" entwickelt hatte. Damit ist alles innerhalb der Grenzen des bebauten Bereichs künftig als Innenbereich zu betrachten. Das Gebiet sei dann "sauber definiert" und auch der Nutzungsänderung der Maschinenhalle würde nichts mehr im Wege stehen, so Ockel.

Da sich der Ortsteil also bereits zum Innenbereich entwickelt hatte, war nach Rücksprache mit dem Landratsamt nur mehr ein Gemeinderatsbeschluss notwendig. Die Satzung des Marktes über die erleichterte Zulässigkeit von Vorhaben im Außenbereich für den bebauten Bereich Riedering musste also aufgehoben werden.

Dem stimmte auch der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig zu. Ockel ist überzeugt, dass damit nun auch das Landratsamt zufrieden sein wird. Bezüglich der Nutzungsänderung zur gewerblichen Maschinenhalle war man sich ebenfalls einig und der Marktgemeinderat stimmte dieser ebenfalls einstimmig zu.

Für die Bewohner des Gebiets würden durch die Änderung ihres Ortes zum Innenbereich nur Vorteile entstehen, versichert der Bürgermeister. Denn jetzt sei alles bebaubar. "Und es gibt keine Verlierer." Freie Wiesen und Flächen, die noch nicht bebaut sind, könnten künftig als Bauland ausgewiesen werden. "Aber das macht niemand", erwartet der Kirchseeoner Bürgermeister. Seitens der Riederinger Bürger habe jedenfalls noch keine Beschwerden gegeben. "Damit ist auch nicht zu rechnen", meint Ockel.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: