Kirchseeon:Friedhofsgebühren steigen deutlich

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Herkömmliche Gräber werden immer unbeliebter. Das treibt die Preise auf den Friedhöfen in die Höhe. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Im Schnitt müssen die Preise auf den Kirchseeoner Gemeindefriedhöfen um rund 70 Prozent angehoben werden.

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Eine ordentliche Gebührenerhöhung kommt auf alle Kirchseeoner zu, die ihre Angehörigen auf einem der gemeindlichen Friedhöfe beerdigen lassen. Die Kosten für alle Grabarten werden um rund 70 Prozent steigen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, als es um die Neukalkulation der Gebühren für die Jahre 2023 bis 2025 ging. Zuletzt wurde die Satzung 2018 von der Kämmerei aktualisiert.

Dass sich die Zeiten seither drastisch geändert haben, lässt sich an zwei Punkten ablesen: "Die Nebenkosten steigen deutlich an, gleichzeitig geht die Nachfrage zurück", sagte Bürgermeister Jan Paeplow (CSU). Von der Rathausverwaltung heißt es dazu, dass immer höhere Kosten auf immer weniger Nutzer verteilt werden müssten. Das liege zum einen daran, dass günstige Urnennischen stetig beliebter würden, zum anderen aber auch an der Konkurrenz durch den deutlich günstigeren Pfarrfriedhof, der inzwischen auch Urnengräber im Angebot habe. Dem gegenüber würden die Kosten in allen Bereichen steigen, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme. Bürgermeister Paeplow verwies vor allem auf die Preiserhöhungen im Energiesektor, die sich auch im Betrieb des Friedhofs niederschlügen.

Das Familiengrab kostet von diesem Jahr an rund 1000 Euro mehr

Konkret bedeutet das für alle Kirchseeoner, dass sie für die Bestattung ihrer Angehörigen künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Kostete ein Einzelgrab bisher 473 Euro, werden dafür künftig 810 Euro fällig. Das Doppelgrab erhöht sich von 813 auf 1392 Euro und das Familiengrab von 1418 auf 2429 Euro. Erstmals in die Gebührensatzung mit aufgenommen worden ist das Naturgrab für 498 Euro (zwei Grabstellen kosten 968 Euro) sowie das Urnenstelengrab mit drei Grabstellen für 1384 Euro. Die Kosten für das herkömmliche Urnengrab für vier Urnen haben sich derweil von 1073 auf 1838 Euro erhöht, die Urnennische für zwei Urnen steigt von 623 auf 1065 Euro. Die Preise beziehen sich jeweils auf einen Zeitraum von zwölf Jahren.

Diese Preiserhöhungen mögen auf den ersten Blick hoch wirken, hätten aber durchaus noch deutlicher ausfallen können. Um die Bürger nicht noch mehr zu belasten, hat die Gemeinde beschlossen, den bisherigen Deckungsgrad von 70 Prozent nicht zu erhöhen. Oder wie Bürgermeister Paeplow sagte: "Der Markt schießt ordentlich was zu." Ursprünglich war geplant gewesen, den Deckungsgrad für den Betrieb der Friedhöfe stufenweise anzuheben - doch das hätte aufgrund der Kostensteigerungen zu einer Verdoppelung der Grabgebühren geführt.

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