Kirchseeon:Buch bleibt Buch

Buch wg. Bebauungserweiterung nördl. Ortsrand

Einer Bebauung am nördlichen Ortsrand von Buch hat der Kirchseeoner Gemeinderat nun eine Absage erteilt.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Markt-Gemeinderat lehnt Ortserweiterung ab

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Als Großveranstaltung gilt eine Sitzung des Kirchseeoner Marktgemeinderats nun nicht gerade, weshalb die jüngste Auflage trotz Coronavirus ohne Bedenken über die Bühne gehen konnte. Angesichts des dichten Gedränges im Sitzungsraum, hätten Gesundheitsexperten aber wohl dennoch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Grund war, dass sich zahlreiche Einwohner des Ortsteils Buch im Zuschauerraum versammelt hatten. Sie alle trieb eine Frage um: Wird unser Ort nach Norden hin weiter wachsen, oder bleiben die Grenzen so, wie sie im Moment sind?

Damit sich die Besucher nicht durch eine trockene Haushaltsdebatte quälen mussten, zog Bürgermeister Udo Ockel (CSU) den Tagesordnungspunkt kurzerhand vor. Darin ging es um einen Antrag auf Erweiterung der vorhandenen Ortsabrundungssatzung - und zwar nach Norden hin in dem Bereich, wo die Abzweigung der Eglhartinger Straße in einer Sackgasse endet. Derzeit ist dort noch ein Acker. Geht es nach dem Antragsteller, sollen aber 16 Parkplätze für eine benachbarte Autowerkstatt entstehen, zudem ein Einfamilien- sowie ein Doppelhaus - und möglicherweise ein neues Schützenheim. Für die Anlieger eine klare Sache: Sie lehnen das Vorhaben rundum ab.

Wie Ockel in der Sitzung sagte, seien zahlreiche Schreiben im Rathaus eingegangen, in denen sich die Bürger gegen das Projekt ausgesprochen haben. Sie befürchten eine unnötige zusätzliche Lärmbelastung in dem kleinen Ortsteil im Kirchseeoner Südwesten. Aus Verwaltungssicht spreche allerdings nichts gegen die geplanten Maßnahmen, weshalb der Rathauschef von einer "reinen Abwägungsgeschichte" für den Gemeinderat sprach. Er selbst schob seine Sicht der Dinge aber gleich hinterher: "Mein Antrieb ist nicht sonderlich groß, hier etwas zu schaffen, wenn alle Anlieger dagegen sind." Diese Haltung teilten seine Gremiumskollegen, Thomas Kroll (SPD) machte zudem auf die Problematik eines möglichen Schützenheims aufmerksam. Das angedachte Grundstück sei durch die Stichstraße gar nicht wirklich erschlossen, außerdem hegte er Zweifel, ob der Verein ein solches Vorhaben überhaupt stemmen könne. "Die haben doch jetzt schon Probleme, sich überhaupt zu halten", so Kroll, der befürchtete, die Kosten für das Vereinsheim könnten am Ende an der Gemeinde hängen bleiben.

Schlussendlich konnte sich keiner der Gemeinderäte dazu durchringen, gegen den Willen der Anwohner zu stimmen. Der Antrag wurde einvernehmlich abgelehnt - und in Buch bleibt alles beim Alten.

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