Kinderbetreuung in Ebersberg:Auf die Plätze

Die Betreuungssituation in Ebersberg ist entspannt - noch

Von Wieland Bögel, Ebersberg

In der Kreisstadt hält der Ausbau der Kinderbetreuung mit der Demografie Schritt - zumindest bis auf weiteres. Das ist das Fazit der nun im Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss vorgestellten aktuellen Zahlen. Mitte des Jahrzehnts könnte es allerdings wieder knapp werden, Gründe sind das allgemeine Bevölkerungswachstum aber auch ein neues Gesetz.

Wie Peter Hölzer vom Amt für Familie und Kultur im Ausschuss erläuterte, ist geplant, dass von 2025 an ein Rechtsanspruch auf einen Platz in der Schulkind-Betreuung gilt, wie es jetzt bereits im Bereich der Krippen und Kindergärten der Fall ist. Nach deren Einführung habe sich auch die Nachfrage erhöht, Ähnliches sei bei der Schulkind-Betreuung auch zu erwarten. "Wir werden auf jeden Fall etwas tun müssen," so Hölzer, um das Angebot entsprechend auszubauen.

Für das kommende Schuljahr dagegen "sieht es gut aus", so Hölzer, aktuell seien 90 Kinder neu angemeldet worden. Nur sieben von ihnen hätten noch kein konkretes Angebot für einen Platz im Hort oder der Schülerbetreuung, was aber daran liege, dass die Anmeldungen zu spät eingegangen seien. "Wir gehen aber davon aus, dass die Plätze reichen", so Hölzer, und auch die Nachzügler noch einen Platz bekommen werden. Dies sei auch für die kommenden Jahre zu erwarten, sagte er auf eine Frage von Susanne Schmidberger (Grüne): "Wir sind bei der Mittagsbetreuung ganz gut aufgestellt - wenn es keinen großen Sprung macht."

Dies gelte auch für die Bereiche Krippe und Kindergärten, wie Hölzers Kollege Michael Neumeier erläuterte. Für die Ebersberger Kindergärten liegen insgesamt 136 Anmeldungen vor. 129 Kinder aus Ebersberg sowie sieben Gastkinder. Was ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr ist, damals waren es insgesamt 163 Anmeldungen, davon 156 aus Ebersberg und ebenfalls sieben Gastkinder. Bis auf zwei Kinder habe man bereits für alle einen Platz gefunden, so Neumeier. Im Rathaus gehe man davon aus, auch für die beiden noch Plätze zu finden. In der Vergangenheit sei es immer so gewesen, dass nicht alle Eltern die Plätze angenommen haben, damit sei auch heuer zu rechnen.

Petra Behounek (Grüne) wollte wissen, worin der doch sehr deutliche Rückgang bei den Anmeldungen begründet sei. Dies habe mit der Bevölkerungsentwicklung zu tun, so Neumeier, konkret seien weniger Familien mit Kindergartenkindern in die Stadt zugezogen, als in den Jahren zuvor. Dominic Mayer (Pro Ebersberg) stellte die Frage, ob schon absehbar sei, wie sich die neuen Baugebiete, etwa an der Straße "Im Augrund" und in Friedenseiche VIII, auf den Betreuungsbedarf auswirken werden. Laut Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) gebe es eine Demografie-Prognose bis zum Jahr 2025, demnach käme man bis dahin mit dem aktuellen Angebot wohl zurecht. "Aber für die Zeit danach müssen wir uns bald Gedanken machen." Laut Hölzer werde aufgrund der Demografie in den kommenden Jahren mindestens ein zusätzlicher Bedarf von zwei Kindergarten-Gruppen entstehen.

Im Krippenbereich sieht es heuer auch noch eher entspannt aus, eine nennenswerte Veränderung bei den Anmeldungen, wie in den Kindergärten gibt es aber nicht. So sind derzeit 74 Kinder für einen Krippenplatz angemeldet, im Vorjahr waren es 73. Allerdings ist hier die Nachfrage aus der Stadt selbst sogar etwas angestiegen, heuer sind 68 Kinder aus Ebersberg angemeldet, vergangenes Jahr waren es 62. Lediglich zwei Angemeldete stehen noch auf der Warteliste, so Neumeier. Wie bei den Kindergärten rechne man auch hier damit, dass man den beiden ein Platzangebot machen kann.

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