Mitten in Ebersberg:Wenns mal wieder gar nicht schmeckt...

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Ach Jamie. Bei dir siehts so leicht und lecker aus. Ob es den Kindern auch schmeckt, ist natürlich eine andere Frage. (Foto: Paul Miller/dpa)

... hat Mama wohl ein Rezept von Jamie Oliver ausprobiert. Satt werden muss man aber trotzdem irgendwie.

Glosse von Franziska Langhammer, Ebersberg

Mit dem Sattkriegen einer Familie ist das gar nicht so leicht. Es soll ja schließlich allen auch schmecken. Damit das nicht schiefgeht, wird man als junge Eltern schon mit Kochbüchern überflutet, die sich genau damit befassen: gesund und lecker kochen. Leider haben die Kinder von lecker eine andere Vorstellung als die Autoren dieser Kochbücher. Zumindest die Polenta mit Paprikagemüse kam gar nicht gut an.

Zugegeben etwas neidisch guckt man da zur großen Tochter von Bekannten, die am Essenstisch flötet: „Ich liiiebe Quinoa!“ Quinoa, was soll das sein?, wollen die eigenen Kinder wissen. Um im nächsten Moment zu fordern: „Gib bitte mal das Ketchup für die Pommes!“ Ja, was könnte man da tun?

Die Antwort darauf findet man in der Bücherei, in Form eines Kochbuchs von Jamie Oliver, dem britischen Fernsehkoch. Auch die Kinder sind begeistert von den Bildern, die da Nudeln mit Hackfleisch und nur gaaanz wenig Gemüse zeigen, oder Salat, der süß ist, weil karamellisierte Pfirsiche drin sind. Sie machen gleich Einmerkerl, welches Gericht als nächstes gekocht werden soll. Auch die Köchin ist begeistert, sind es doch immer nur eine Handvoll Zutaten, die es braucht, um solch ein appetitliches Festmahl zu zaubern.

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:Döner für alle

Nicht jeder Elternteil hat dieselben Prioritäten. Das schadet den Kindern aber nur in seltenen Fällen.

Glosse von Franziska Langhammer

Die ersten Tage geht alles gut: Kritharaki in Knoblauch-Tomatensauce? Check. Monumentales Tomatenbrot mit Chorizo? Check. Doch dann kommt der Tag, an dem sich die Siebenjährige die orientalische Kichererbsen-Suppe wünscht. Schon bei der Zubereitung stutzt man: Da soll echt Lebkuchengewürz rein? Lieber nur eine kleine Prise. Doch die reicht schon, um dem Mahl einen – sagen wir mal – recht ungewohnten Beigeschmack zu verleihen.

Der Liebste kämpft sich tapfer durch die ersten Gabeln, man selbst ermuntert ihn: „Wenn man sich eingegessen hat, gehts!“ Die Tochter schluckt brav runter, trinkt ein paar große Schluck Wasser und nickt langsam auf die Frage, ob es ihr schmecke. Sie wartet ein paar Minuten, bis sie den Teller wegschiebt, und sagt: „Ich hab heute irgendwie gar keinen Hunger.“ Ähnliches lässt der Partner von sich hören. Irgendwie sind alle heute schon satt. Nur selber isst man stoisch weiter, schließlich soll man sich Neuem ja nicht verschließen.

Der Speiseplan für die nächsten Tage, der steht auf jeden Fall schon fest: Pommes mit Ketchup. Danke, Jamie!

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