Süddeutsche Zeitung

Jugend und Politik:Markt Schwaben will Jugendlichen eine Stimme geben

Die Gemeinde will künftig verstärkt jüngere Bürger in die Lokalpolitik einbinden und hat nun die Voraussetzungen für einen Jugendbeirat geschaffen.

Von Andreas Junkmann, Markt Schwaben

Einen Seniorenbeirat gibt es bereits, nun will sich die Marktgemeinde auch verstärkt um die Belange jüngerer Menschen kümmern. Deswegen ist der Markt Schwabener Gemeinderat nun einem Antrag der CSU/FDP-Fraktion gefolgt und hat die Grundlagen für die Gründung eines Jugendbeirates am Ort geschaffen. Wie genau sich das Gremium zusammensetzen und welche Aufgaben es übernehmen wird, steht indes noch nicht fest. Nur eines ist bereits klar: Eine simple Kopie des Seniorenbeirats wird die Arbeitsgruppe nicht werden.

Ein "Sprachrohr für die Jugend" soll der neue Beirat sein, dessen Gründung CSU und FDP per Antrag in den Marktgemeinderat eingebracht haben. Nach Ansicht der Fraktion sieht man am Beispiel des Seniorenbeirats, wie wichtig "die generationsgerechte Entwicklung unseres Marktes ist". Das neue Gremium soll nun zur Anlaufstelle für die jüngeren Markt Schwabener Bürginnen und Bürger werden. "Es gibt viele Ziele und Ideen, die Jugendliche haben. Es ist wichtig, auch die Meinungen der jungen Generation bei der politischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen", heißt es in dem Schreiben von CSU und FDP. Die aktive Mitgestaltung der Jugend jedenfalls solle mehr gefördert werden.

Dieser Meinung waren bei der jüngsten Sitzung des Gremiums auch die Gemeinderäte der übrigen Fraktionen. Bürgermeister Michael Stolze (parteilos) ist nach eigenem Bekunden "froh, dass ein solcher Antrag jetzt vorliegt". Man müsse sich überlegen, wie man sich der Jugend mehr annehmen könne, so der Rathauschef. Wichtig sei für ihn, dass im Jugendbeirat vor allem externe Mitglieder vertreten sind - also weniger die Gemeinderäte als die Jugendlichen selbst. "Die Zielgruppe soll mit reingeholt werden", so Stolze. Auch Sascha Hertel (ZMS) plädierte dafür, dass der Marktgemeinderat so weit wie möglich außen vor bleiben solle. Die Ziele und Vorgaben sollten von den Jugendlichen selbst erarbeitet werden, oder, wie Hertel sagte: "Die Initiative muss verstärkt von der Zielgruppe kommen. Wenn kein Bedarf da ist, dann braucht es auch keinen Jugendbeirat."

Dieser Bedarf ist in Markt Schwaben aber offenbar durchaus gegeben. Wie Walentina Dahms (CSU) sagte, habe sie bereits mit Jugendlichen gesprochen, die sich auf ein gewisses Mitspracherecht in der Gemeindepolitik freuen würden. Die Zweite Bürgermeisterin war ebenfalls der Ansicht, dass die inhaltliche Gestaltung des Gremiums vor allem bei der Zielgruppe selbst liegt. Aufgabe des Gemeinderats sei es nun vor allem, für den Jugendbeirat Werbung zu machen, damit möglichst viele mitmachen.

Damit können die Mitglieder nun in den nächsten Wochen und Monaten beginnen, denn das Gremium fasste einstimmig den Beschluss, dass die Verwaltung zusammen mit einer Arbeitsgruppe "die Gründung einer regelmäßigen Jugendbeteiligung" vorbereiten soll.

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SZ vom 28.09.2020/aju
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