Jetzt wird ein Standort gesucht:Mehr Platz für Sportler

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Glonner Gemeinderat bringt Pläne für neue Turnhalle auf den Weg

Von Andreas Junkmann, Glonn

Diese Entscheidung dürfte man bei den Sportvereinen am Ort mit einiger Begeisterung zur Kenntnis nehmen: Der Glonner Marktgemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Planungen für eine weitere eigene Turnhalle voranzutreiben. Damit will die Gemeinde dem chronischen Platzmangel entgegenwirken, der vor allem den Vereinen seit Jahren zu schaffen macht. Durch die eigene Initiative wäre man in Glonn dann auch nicht mehr auf die Mitnutzung der Turnhalle an der geplanten Berufsschule in Grafing-Bahnhof angewiesen.

"Der Wunsch nach einer weiteren Turnhalle ist bestimmt schon über 30 Jahre alt, eher sogar 40", sagt Bürgermeister Josef Oswald (CSU) auf Nachfrage. Nun soll endlich Bewegung in die Sache kommen. Stein des Anstoßes war ein Antrag des ASV und des WSV Glonn zur Schaffung zusätzlicher Sporthallenflächen in der Gemeinde. Dieses Schreiben zeige "die aktuell sehr unbefriedigende Situation der Hallenkapazitäten auf", heißt es dazu aus dem Rathaus. Derzeit gibt es in Glonn lediglich eine Einfachturnhalle - zu wenig, vor allem für die vielen Kinder- und Jugendabteilungen der Sportvereine, die deshalb häufig auf externe Hallen ausweichen müssen. Dadurch, so die Gemeindeverwaltung weiter, sei deren Angebot oft nur sehr eingeschränkt aufrecht zu erhalten.

Das könnte sich in den kommenden Jahren aber ändern, denn die Gemeinderäte haben sich nun dazu verschrieben, die Planungen für eine zusätzliche Halle "mit hoher Priorität" voranzutreiben, wie es im Ratsbeschluss heißt. Geplant ist demnach mindestens eine Doppelturnhalle, bestehend aus zwei vollwertigen Einfachhallen, die auch für den Wettkampfbetrieb geeignet sein sollen. Mittel dafür sind im Rahmen der Finanzplanung für die Jahre 2021 und 2022 bereits vorgesehen.

Dennoch will Bürgermeister Oswald den Beschluss zunächst nur als einen ersten Schritt sehen. Nun gelte es den Bedarf zu erörtern, einen geeigneten Standort zu finden und die Finanzierung zu prüfen. "Wir wollen das jetzt ernsthaft angehen", so Oswald. Bis die neue Halle bezugsfertig ist, dürfte es aber noch einige Zeit dauern. Dem Rathauschef zufolge könnte das Projekt in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden. In der nächsten Wahlperiode soll das Vorhaben in die Wege geleitet werden.

Damit würden die Glonner Sportler ein Stück weit unabhängiger vom geplanten Bau der Berufsschule in Grafing-Bahnhof werden. Es stand der Vorschlag im Raum, dass die südlichen Landkreisgemeinden die womöglich dort entstehende Sechsfachturnhalle mitbenutzen können. Solche Pläne hätte Josef Oswald aber ohnehin nur als Notlösung gesehen. Es sei nicht praktikabel, so der Bürgermeister, dass die Eltern ihre Kinder jedes Mal nach Grafing-Bahnhof fahren müssen. Er würde sich deshalb freuen, wenn es nun endlich mit einer eigenen Halle in Glonn klappen würde - und dürfte damit wohl vielen Sportlern in seiner Gemeinde aus der Seele sprechen.

© SZ vom 13.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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