Jazz-Konzerte:Ansteckende Euphorie

Jazz-Konzerte: Saxofonist Chris Potter begeistert das Publikum im Alten Speicher.

Saxofonist Chris Potter begeistert das Publikum im Alten Speicher.

(Foto: Hinz-Rosin)

Das Festival EBE-Jazz 15 wird zur Erfolgsgeschichte und soll darum 2017 erneut stattfinden

Von Rita Baedeker, Ebersberg/Grafing

Irgendwie hat alles in der Küche der Moosacher Jazzsängerin Nina Plotzki begonnen. Und wie so oft bei Gerichten, die lange vor sich hin köcheln, bis sie gar sind, wurde aus dem Ideen-Eintopf ein tolles Menü. Natürlich wäre ohne die Stammköche von der Jazz-Initiative Grafing und vor allem ohne die Zutatenliste des Kirchseeoner Bassisten Martin Zenker aus der Sache wohl nichts geworden. Da aber alle schöpferischen Energien und auch noch ein paar gute Feen zusammenkommen - zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit Kopf und Herz, kann es Mitte Oktober angerichtet werden, das erste internationale Festival EBE-JAZZ 15.

Schon Monate vorher fliegen die Namen der für die Konzerte in Ebersberg und Grafing engagierten Stars durch die von Jazz-Euphorie durchdrungene Kreisstadt: Chris Potter kommt, weltbester Saxofonist, ihm voran zelebriert die Band Tango Transit ihre Klangfantasien. Auch Ron Carter hat zugesagt, 78-jähriger Grandseigneur am Bass, Professor, Autor und Komponist. Zu den Stars am Ebersberger Himmel in dieser Zeit gehören auch das Paulo Cardoso Trio, Johannes Enders, Karl Ratzer und natürlich der Freundeskreis um Martin Zenker.

Allen Befürchtungen und Sorgen zum Trotz: Die Mehrzahl der 22 Veranstaltungen mit insgesamt 115 Musikern zwischen 13. und 22. Oktober - darunter Solo-Konzerte, Jam-Sessions, Filme, eine Foto-Ausstellung, Konzerte des heimischen Nachwuchses - ist ausverkauft oder zumindest gut besucht. Auch dank der Unterstützung von 32 Sponsoren können die Organisatoren am Ende eine positive Bilanz ziehen: Eine "schwarze Null", wie sie Wolfgang Schäuble beschworen hat.

Das Echo ist denn auch überwältigend. Musiker wollen wiederkommen, es werden weltweit Kontakte geknüpft, etwa von New York nach Ulan Bator. Und obwohl Jazz-Hauptinitiator Frank Haschler nach Ende des Festivals auch selbstkritische Töne ins Spiel bringt - man habe zu viel hineingepackt und zu eng getaktet -, bleibt am Ende die schiere Freude und der Entschluss, 2017 wieder so ein Fass aufzumachen und ein Jazz-Festival auf die Beine zu stellen. Die Planungen haben begonnen. Köcheln dauert, wie man weiß. Übrigens gilt der Spruch, dass viel Köche den Brei verderben, hier ausnahmsweise nicht.

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