IT-Sicherheit aus Vaterstetten:Eine Botschaft auf fremdem Grund

Viele Firmen haben ihre Leute ins Home-Office geschickt, Christian Hager hat ein Gerät erfunden mit dem man trotzdem sicher Zugang zur Firmen-IT bekommt

Von Tobias Schweitzer, Vaterstetten

Es dürfte nur wenige Unternehmen geben, für die der Einbruch der Corona-Pandemie und der weitgehende Umstieg auf Home-Office im März 2020 mit positiven Folgen verbunden war. Für das IT-Unternehmen Net'Q aus Vaterstetten war dies jedoch zweifellos der Fall. Ohne es zu wissen, tüftelten die ITler aus dem Landkreis Ebersberg schon in der Zeit vor der Pandemie am Produkt der Stunde.

Doch der Reihe nach. Alles beginnt bei Versicherungskaufmann Eckhard Keller. Der arbeitete schon vor dem Corona-Lockdown zwei Mal die Woche im Home-Office und griff dabei über eine übliche VPN-Verbindung auf die Daten seines Bürorechners zu. Als seine Firma in Olching dann beschloss den Anbieter zu wechseln, begann das Chaos. Nichts funktionierte mehr und in der Firma lagen die Nerven blank. Daraufhin wandte er sich mit einer Anfrage an seinen ehemaligen Schulfreund Christian Hager, heute Geschäftsführer von Net'Q in Vaterstetten: Wäre es möglich auch von zuhause aus sicher und unkompliziert mit sensiblen Kundendaten zu arbeiten? Keine vier Tage vor Beginn des ersten Corona-Lockdowns zeigte sich dann der Erfolg: der Embassy Connector von Net'Q löst genau die Probleme, denen sich Eckhard Keller und seine Firma bis dahin ausgesetzt sahen.

IT-Sicherheit aus Vaterstetten: Wie kann man im Home-Office einfach, sicher und zuverlässig auf den Dienstrechner zugreifen? Mit dem Embassy-Connector.

Wie kann man im Home-Office einfach, sicher und zuverlässig auf den Dienstrechner zugreifen? Mit dem Embassy-Connector.

(Foto: privat)

Ein Hinweis zur Funktionsweise des Embassy Connectors steckt schon im Namen. Den Zugriff auf den Bürorechner kann man sich analog zum Besuch in der Botschaft des eigenen Heimatlandes in einem fremden Staat vorstellen. Man bewege sich quasi auf fremdem Grund, so erklärt es Christian Hager. Kein weiteres virtuelles Netzwerk, keine neuen Passwörter, kein zusätzlicher Server seien erforderlich, um über den Webbrowser des Geräts daheim Zugang auf den Rechner im Büro zu erlangen. Ganz klassisch muss lediglich einmal eine kleine Box ans Stromnetzwerk angeschlossen werden. Wenn man das Ganze dann wieder beenden möchte, reicht es aus, dort den Stecker zu ziehen. Klingt einfach? Ist es auch, wie Eckhard Keller anerkennend zu berichten weiß. Ihn begeistert an dem Gerät vor allem die Sicherheit der Daten und die Schnelligkeit des Anschlusses.

IT-Sicherheit aus Vaterstetten: Christian Hager von der Firma Net'Q hat den Embassy-Connector erfunden.

Christian Hager von der Firma Net'Q hat den Embassy-Connector erfunden.

(Foto: privat)

Wie Eckhard Keller und seinem Versicherungsunternehmen geht es vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, gerade in der Corona-Zeit. Diese Marktlücke habe man erkannt, so Christian Hager von Net'Q. Doch auch die versierten Informatiker von Net'Q betraten mit der Entwicklung eines smarten Home-Office-Produktes für kleine und mittelständische Unternehmen ein für sie bis dahin unbekanntes Terrain. Eigentlich liegt der Schwerpunkt des Unternehmens nämlich im Bereich der IT-Security. Das 1993 von Firmensenior Peter Hager gegründete Vaterstettener Unternehmen betreut und berät Dax-Konzerne, Versicherungen oder staatliche Behörden in den USA in Fragen der Großrechnersicherheit. Dennoch sollen in Zukunft kleinere Unternehmen stärker in den Fokus von Net'Q geraten. Als nächstes steht die Entwicklung einer eigenen Videoplattform und eines sicheren Cloud-Programms auf dem Programm. Denn auch wenn die Zeit, in der das Home-Office zur Regel geworden ist, irgendwann wieder endet: die digitalen Erleichterungen werden so schnell nicht aus dem Arbeitsalltag verschwinden.

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